„Die Anfragen kamen vor allem aus den USA“, berichtet Dirk Müller, Leiter des Geschäftsbereichs Wood | Biomass bei Vecoplan. „Dort setzen die Material- und Verteilzentren sowie die großen Baumarktketten häufig Einwegpaletten ein.“ Diese sperrigen Holzbauteile müssen im Dauerbetrieb zuverlässig geschreddert werden. Möglich ist dies in der Regel nur mit großen Zerkleinerern, die auch eine entsprechende Aufstellfläche erfordern. Dazu kommt: Werden Bauteile wie Paletten direkt der Zerkleinerung zugeführt, ist die Durchsatzleistung aufgrund ihrer luftigen Konstruktion relativ gering – die Zerkleinerung dauert.
Auf der LIGNA in Hannover präsentiert Vecoplan erstmals live auf einer Messe den VPC – den Vecoplan Pallet Crusher, den der Maschinenbauer 2020 auf den Markt gebracht hat. „Damit können wir das Platzproblem einfach lösen“, verspricht Müller. „Wir kombinieren den Vorbrecher mit der kompakten Schredder-Baureihe VHZ.“ Der VHZ ist ein Einwellen-Schredder mit energieeffizienter Antriebstechnik. Die gesammelten Materialien lassen sich ohne zusätzliche Beschickungssysteme direkt zuführen. Der 800 Millimeter hohe VPC 1600 passt mit einer Arbeitsbreite von 1.600 Millimetern genau auf den VHZ, damit sparen Unternehmen deutlich Fläche. Im laufenden Betrieb ist der VPC fest fixiert. Muss der Bediener etwa die Gegenmesser im Schredder wechseln, kann er die 5,5 Tonnen schwere Maschine einfach über ein Gestell verschieben, das beide Anlagen verbindet.
„Wir haben in unserem Technikum verschiedene Versuche durchgeführt“, sagt Dirk Müller. „Ohne den Pallet Crusher erreicht der VHZ bei der Zerkleinerung von Paletten einen Durchsatz von knapp 2.500 Kilogramm in der Stunde – mit dem VPC sind es 3.700 Kilogramm.“ Der Vorbrecher arbeitet nach einem besonderen Prinzip: Der Rotor im VPC 1600 bricht das Holzmaterial vor, bevor es die Schneidkronen des VHZ-Rotors weiter reduzieren. „Wie unsere Versuche gezeigt haben, kann das die Durchsatzleistung im Vergleich zur einstufigen Zerkleinerung deutlich erhöhen – je nach Bauteil sogar um bis zu 50 Prozent“, sagt Müller.
Die Einfüllöffnung des Vorbrechers hat die Maße 1.605 × 1.605 Millimeter, seine Antriebsleistung liegt bei 2 × 9,2 Kilowatt. Integriert sind 16 Gegenbrecher und zwei unabhängig laufende Rotoren mit einer Drehzahl von je zehn Umdrehungen in der Minute. Falls es im Betrieb kurzzeitig zu einem Übermoment kommt, können beide Rotoren unabhängig voneinander reversieren. Auf diese Weise stellt Vecoplan einen effizienten und kontinuierlichen Prozessablauf sicher. Betreiber profitieren von einer robusten Bauweise. „Wir haben die Rotoren so ausgeführt, dass sich ein Austausch der Schlägerköpfe erübrigt“, erklärt der Vecoplan-Experte. „Wir können diese einfach aufpanzern.“ Dazu kommt der relativ geringe Anteil an Verschleißteilen.
Auf der LIGNA in Hannover ist der VPC über die Cloud mit dem Vecoplan Smart Center (VSC) verbunden. Dieses Digitalisierungskonzept bietet mit dem VSC.connect eine moderne Kommunikationsschnittstelle zwischen Vecoplan und der Kunden-Anlage. Der Anwender kann auf Leistungen wie Online-Inbetriebnahme, Remote Service, KPIs oder auf eine Media-Datenbank zugreifen. Das integrierte und intuitive Bedienpanel VSC.control dient dabei als Kommunikationsmedium für die Steuerung der Maschine und ist zudem die Verbindung zu dem Westerwälder Maschinenbauer.