KI rettet Recyclingrohstoffe aus Restmüll

Sechs steirische Gemeinden engagieren sich gemeinsam mit Saubermacher für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft in der Region.
Pierre Graf, Müllaufleger Saubermacher; Peter Friesenbichler, LKW-Fahrer Saubermacher; Manfred König, Vertriebsdirektor Saubermacher; Helmut Prade, AWV Mürzverband; Rudolf Hofbauer, Bürgermeister Langenwang; Regina Schrittwieser, Bürgermeisterin Krieglach; Christian Sander, Bürgermeister Kindberg; Jochen Jance, Bürgermeister Sankt Barbara im Mürztal; Heinz Brunnhofer, Sales Manager Saubermacher. Fotorechte: Klaus Morgenstern (v.l.n.r.) Copyright: Saubermacher

Ziel ist es, die hohen Fehlwürfe im Restmüll zu reduzieren, das Recycling zu verbessern und das Umweltbewusstsein zu erhöhen. Seit rund einem Jahr läuft das Pilotprojekt mit dem sog. Wertstoffscanner. Dieser analysiert mithilfe von KI die Materialien im Restmüll und gibt den Bürger:innen direktes Feedback zur Trennqualität. Nach rund 12 Monaten ist die Mülltrennqualität in allen sechs Gemeinden gestiegen. Durchschnittlich 41 Prozent der Bürger*innen trennen ihren Müll gut. Der häufigste Fehlwurf betrifft Leichtverpackungen.

Bewusstsein schafft höhere Trennmoral

Seit April 2022 analysiert in Kindberg, Krieglach, Langenwang, Sankt Barbara, Spital am Semmering und Stanz ein Wertstoffscanner im Müllfahrzeug mithilfe künstlicher Intelligenz die entsorgten Materialien im Restmüll. Mittels Direktfeedback an die Bürgerinnen und Bürger soll Bewusstsein für richtige Mülltrennung geschaffen und Fehlwürfe reduziert werden. Neben dem Klimaschutz sind auch die EU-Kreislaufwirtschaftsziele ein wichtiger Treiber für das Projekt.

Allgemeine Verbesserung im gesamten Pilotgebiet
Mülltrennqualität in den sechs Projektgemeinden im Mürztal per Juni 2023. Copyright: Saubermacher.

Nach über einem Jahr Projektlaufzeit zeichnet sich eine positive Entwicklung ab: In allen sechs Pilotgemeinden ist die Mülltrennqualität gestiegen. In den Gemeinden hat sich die Anzahl der guten Mülltrenner*innen seit Projektbeginn zwischen 4 und 24 Prozentpunkte erhöht. Durchschnittlich trennen aktuell etwa 41 Prozent der Einwohner:innen ihren Müll gut. Die Fraktionen beim falsch entsorgten Abfall decken sich in allen sechs Projektgemeinden. Der häufigste Fehlwurf ist Leichtverpackung, gefolgt von Papier, Biomüll und Metall.

Saubermacher-Gründer Hans Roth freut sich über die Erfolge: „Gemeinsam können wir mithilfe digitaler Unterstützung viel für den Klima- und Umweltschutz bewegen. Es gibt noch ein großes Potenzial und eine große Chance, die wir nützen sollten. Ich danke allen Bürger:innen im Mürztal, die hier so fleißig mitarbeiten und mehr Bewusstsein auf die Mülltrennung legen.“

Welche Gemeinde trennt besser?

Die Gemeinde Stanz ist Mülltrennmeister. Bereits im Mai 2022 haben 47 Prozent der Bewohner*innen ihren Abfall gut getrennt, ein Jahr später sind es schon 51 Prozent. Besonders ins Zeug gelegt haben sich die Bürger*innen von Spital am Semmering: Im Vergleich zu 2022 (15 Prozent gute Mülltrenner:innen) trennen im Mai 2023 bereits 39 % den Müll gut. „Durch den Wertstoffscanner kommt es zu Verbesserungen bei der Mülltrennung, weil die Bürgerinnen und Bürger die Information der Fehlwürfe regelmäßig bekommen. Selbstverständlich unterstützen wir als Gemeinde die Bürgerinnen und Bürger bei der Installation der Daheim-App und informieren regelmäßig, wie Müll richtig getrennt wird. So kommt es somit zu einer Bewusstseinsbildung, dass richtiges Trennen ein Beitrag zum Umweltschutz ist“, erkennt Maria Fischer, Bürgermeisterin der Gemeinde Spital am Semmering, den Nutzen des Wertstoffscanners.

Erfolgsfaktoren Aufklärungsarbeit und laufende Kommunikation

Eine wichtige Rolle kommt den Mitarbeiter*innen der Gemeinden und des Abfallwirtschaftsverbandes zu. Im täglichen Gespräch, Bürgerverkehr und in allen Medien der Gemeinden und des Verbandes wie Gemeindezeitung, Website, Social Media etc. wird regelmäßig auf das Projekt hingewiesen und über die aktuelle Mülltrennqualität berichtet. Öffentlichkeitsarbeit, Briefe an die Bürger*innen und Aushänge in Mehrparteienhäusern lenken immer wieder die Aufmerksamkeit auf das Thema Recycling. Die dafür notwendigen Unterlagen stellt Saubermacher zur Verfügung. Gleichzeitig wird der Wertstoffscanner selbst – Hard- wie Software – gemeinsam weiterentwickelt. Neben Österreich ist der Wertstoffscanner auch in zwei deutschen Städten für verschiedene Abfallfraktionen im Einsatz. Mit Gewerbekunden laufen bereits erste Gespräche.

1 KOMMENTAR

  1. Eine Trennung von Verpackungen (Gelber Sack/Tonne) und Restmüll funktioniert nur, wenn die Geben Sammelbehälter zur Verfügung gestellt werden.
    Ist dies nicht der Fall, landen die verpackungen im Restmüll, weil eine Entsorgung in Wertstoffhöfen unzumutbar ist!

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