„Bei Verpackungen, Batterien und Elektrogeräten kennen wir die Möglichkeiten einer verantwortungsvollen Abfallwirtschaft bereits“, sagt Ulrich Müller, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Kleiderstiftung. „Aus unserer Sicht ist es dringend notwendig, dass diese auch auf Textilien ausgeweitet wird.“ Aktuell werden laut EU-Kommission nur 22 Prozent der Schuhe und Bekleidung wiederverwendet, der Rest landet auf Deponien oder wird verbrannt. „Das ist eine Katastrophe für die Umwelt und extrem kostenintensiv“, sagt Müller.
Daher begrüßt die Deutsche Kleiderstiftung die Vorschläge der EU-Kommission zur Kreislaufwirtschaft für Textilien ausdrücklich. Als gemeinnützige Organisation sammelt sie bundesweit Textilien und Schuhe, vorrangig, um humanitäre Hilfsprojekte umzusetzen. Von den Veränderungen ist die Stiftung daher unmittelbar betroffen.
Besonders die geplante positive Berücksichtigung von Sozialunternehmen, die in der Sammlung und Behandlung von Textilien tätig sind, stößt auf Zuspruch. „Gemeinnützige Sammelorganisationen wie die Kleiderstiftung müssen angemessen unterstützt werden, um ihren beiden Rollen, die der Akteurin der Kreislaufwirtschaft und die der sozialen Hilfsorganisation, weiter gerecht werden zu können“, fordert Müller. Dies gelte insbesondere für die vorgesehenen finanziellen Investitionen in Kapazitäten für die getrennte Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und das Recycling.