Die eigens dazu konstruierte Anlage in Brunsbüttel ist am 25. Mai 2023 offiziell eröffnet worden.
Die Sonderabfallverbrennungsanlage von Remondis Sava in Brunsbüttel leistet einen wichtigen Beitrag zur sicheren thermischen Behandlung gefährlicher Abfälle. Diese Abfälle enthalten mitunter wertvolle Komponenten, die bislang jedoch nur in geringem Maße zurückgewonnen werden – zum Beispiel Stahlschrott. Ebenfalls enthalten ist Iod in geringen Konzentrationen, das bisher im Filterstaub gebunden und dann kostenintensiv in Untertagedeponien endgelagert wird. Damit gehen die Iodmengen für den Wirtschaftskreislauf verloren.
Dabei ist Iod ein wichtiges Spurenelement, das eine breite Anwendung findet – ob zur Beimischung im Speisesalz, in der Medikamentenherstellung oder in der chemischen Industrie. In der Natur kommt Iod zwar verhältnismäßig weit verbreitet in Böden, Gesteinen oder Gewässern vor, doch auch hier handelt es sich nur um geringe Spuren. Entsprechend groß ist die Nachfrage. Für die Kreislaufwirtschaft ist es also umso wichtiger, Lösungen zu finden, wie sich die Iodmengen aus den Abfällen isolieren und so aufbereiten lassen, dass das wertvolle Element im Kreislauf geführt werden kann.
In Kooperation mit der REC53 GmbH hat Remondis Sava schließlich ein Verfahren zur Rückgewinnung von Iod aus Sonderabfällen entwickelt. Eine innovative Methode, welche nun in der Rückgewinnungsanlage im industriellen Maßstab betrieben wird. Gefördert wurde der Anlagenbau von der schleswig-holsteinischen Wirtschaftsförderung WTSH.
In einer nachgeschalteten Stufe wird das Iod aus dem Rauchgas abgeschieden und aufkonzentriert. Die Iod-Konzentrate werden als wässrige Lösung gelagert und schließlich als Rohstoff mit einem Tankwagen in die Industrie geliefert. Je nach Iodgehalt im Abfall soll die neue Anlage 50 Tonnen und mehr Iod pro Jahr gewinnen können. Darüber hinaus wird Iod in der Anlage emissionsfrei, energiearm und abwasserfrei abgeschieden und spart so auch CO2 ein.