Ziel sei es, ein klimataugliches Serienprodukt anzubieten und zudem ein Netzwerk zur Verbreitung des Ernte- und Aufarbeitungsverfahrens aufzubauen.
Geschäftsführer der re:unit GmbH sind Sarah Schuhmann und Timm Sassen. Schuhmann ist seit 2021 für die Greyfield Group tätig und hat als Werkstudentin mit ihrer Masterthesis bei Greyfield die Grundlagen zur Wiederverwendung von Gipskartonplatten erarbeitet: „Mein Fokus lag auf einem transparenten und für alle nutzbaren Stoffstrom, der ein einfaches Wiedernutzen unserer verbauten Produkte möglich werden lässt. Der Gebrauch bereits genutzter Produkte soll selbstverständlich werden. Das ist uns jetzt gelungen.“
Derzeit fallen nach Schuhmanns Berechnungen rund 36,0 Millionen Platten in einem Jahr als Abfall an, die in 6 Millionen Gebäuden wiederverwendet werden könnten, was einem CO₂-Einsparpotenzial von rund 130.000 Tonnen entspricht.
Das Verfahren sieht das sogenannte Ernten der verbauten Gipskartonplatte (GKP) aus der Wand, ihre Aufarbeitung sowie den Einbau vor. Der Produktstatus der Platte bleibt während des Verfahrens erhalten. Die Prüfung erfolgt durch die Materialprüfanstalt Braunschweig. re:unit hat für das Verfahren sowie für die wiederverwendbare Platte ein Patent angemeldet.
Die so genannte re:GKP gibt es in standardisierten Einheitsgrößen. Jede Platte passt auf das konventionelle Ständewerk, ist auf Schadstoffe geprüft, erhält sowohl ein Datenblatt, das über den gesamten CO₂-Fußabdruck nach DIN 15978 Auskunft gibt als auch eine re:unit-Registrierung mit individuellen Angaben zu u.a. Ernte-, Aufbereitungs- sowie Lagerprozessen für eine Rückverfolgbarkeit. Der Plattenpreis gleicht dem einer Primärplatte. Schuhmann: „Der entscheidende Vorteil: Während eine Primärplatte rund 1,85 kg CO₂/m² aufweist, liegt unsere re:unit-Platte bei 0,01 kg CO₂/m².“
Aktuell werden re:unit-Platten in Essen gelagert. Der Vertrieb erfolgt zunächst über die Homepage.