Damit hat das Projekt für den Bau der sowohl ersten KVA der EEW-Gruppe als auch der ersten KVA in Niedersachsen einen der letzten großen Meilensteine des Inbetriebsetzungsprozesses passiert. Die Anlage mit einer Kapazität von 160.000 Tonnen Originalsubstanz kann etwa ein Fünftel der Klärschlämme aus Niedersachsen verwerten. Insgesamt entstehen bis 2024 gruppenweit fünf Anlagen, davon eine im niederländischen Delfzijl.
„Im Jahr 2017 haben wir uns entschlossen, neben der thermischen Abfallverwertung ein weiteres Geschäftsfeld Klärschlammverwertung zu etablieren“, blickt Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung von EEW, zurück. „Jetzt können wir Klärschlamm so verwerten, dass darin enthaltener lebensnotwendiger Phosphor für den Nährstoffkreislauf recycelt und zurückgewonnen werden kann“, zeigt sich der EEW-Chef zufrieden.
„Alle an der Inbetriebsetzung unserer ersten KVA Beteiligten können mit Recht stolz auf sich sein“, sagt Dr. Joachim Manns, COO und Mitglieder Geschäftsführung von EEW. „Sie haben mit der ersten Monoverbrennung von Klärschlamm das Geschäftsfeld Klärschlammverwertung im wahrsten Sinne des Wortes mit Leben erfüllt“, lobt der EEW-Technikchef weiter. In den kommenden Wochen wird die Anlage weiter optimiert und dann als erste der EEW-Gruppe in den Regelbetrieb übergehen.
Aus jährlich 15.000 Tonnen phosphathaltiger Asche entstehen künftig 30.000 Tonnen Dünger. „Der Vorteil der Monoverbrennung besteht darin, dass wir alle im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe dauerhaft der Umwelt entziehen“, erklärt CEO Bernard Kemper weiter. Phosphor könne künstlich nicht hergestellt aber nahezu unendlich oft recycelt werden. Insofern sei die thermische Klärschlammverwertung das auf lange Sicht nachhaltigste Verfahren für das Recycling dieses kritischen Rohstoffs.