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Metallmärkte kühlen merklich ab

Die Notierungen an der Londoner Metallbörse haben in den letzten Tagen merklich nachgegeben.
Foto: Alexandra - A life without animals is not worth living; pixabay.com
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So verzeichneten die Kupfernotierungen den niedrigsten Stand seit rund 17 Monaten und lagen unter der 8.000-US-Dollar-Marke. Fundamental hat sich nicht wirklich viel geändert. Die Nachfrage ist weiterhin groß, das Angebot überschaubar, aber ausreichend. Was sich geändert hat, ist die Stimmung auf den Märkten. Die Metallmärkte sind seit jeher abhängig von Stimmungen und Konjunktureinschätzungen. Hier liegt derzeit das Problem: Es gibt kaum mehr Positives zu berichten, weder in der Politik noch in der Wirtschaft. Die Märkte sind extrem verunsichert, jeder fährt auf Sicht.

Ähnlich sieht es die Commerzbank in ihrer jüngsten Marktanalyse. „Die Metallpreise stehen seit Wochen unter Druck. Unter den Marktteilnehmern machen sich Rezessionssorgen breit, die eine schwächere Nachfrage nach Metallen erwarten lassen. Zugleich waren viele Metallmärkte in den letzten Monaten besser versorgt, so dass sich zuvor vorhandene Angebotssorgen verflüchtigt haben“, schreibt die Bank. Anderseits sei zu beobachten, dass sich die Erwartungen der Marktteilnehmer in den letzten Wochen völlig gewandelt zu haben scheinen. Sei man noch vor einiger Zeit noch von einer Knappheit ausgegangen, werde der Markt nun bei vielen Metallen offenbar als ausreichend bzw. gut versorgt angesehen.

Trotz oder gerade wegen der prekären Lage auf den Metallmärkten ist das Bedürfnis der Marktteilnehmer nach persönlichen Gesprächen in den letzten Wochen stark angestiegen. So vermeldet der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler e.V. (VDM), dass auf seinen Trefftagen in Köln und Freiburg neue Rekordteilnehmerzahlen erreicht wurden. „Das Interesse, miteinander zu reden, ist unglaublich groß, das gilt sowohl für die den Handel als auch für die Industrie“, betont VDM-Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz.

An Fahrt aufgenommen hat die Diskussion darüber, ob strategische Vorräte für Sondermetalle sinnvoll sind. Während das Thema in früheren Jahren ein „no go“ für die Politik war, hat sich inzwischen bei den Regierenden in Berlin und Wien offenbar ein Stimmungswandel vollzogen. Man lehnt eine Vorratshaltung nicht mehr kategorisch ab, sondern prüft, welche Modelle es auf der Welt gibt und wie man in Europa vorgehen könnte. Zu groß ist inzwischen die Sorge, bei der Rohstoffversorgung abhängig und somit erpressbar zu sein.

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