„Die Zusammenhänge, die der Film konstruiert, sind unzutreffend und lenken von den eigentlichen Problemen ab. Die Erfolge des Recyclings lassen die Fimemacher unter den Tisch fallen, Fortschritte werden negiert und der Bevölkerung wird eingeredet, Getrenntsammlung sei bei Kunststoffen weitgehend sinnlos, weil eh kaum recycelt werde. Mit solcher Medienarbeit erweist man Umwelt- und Klimaschutz leider einen Bärendienst“ erklärte BDE-Präsident Peter Kurth am Dienstag in Berlin.
Kurth: „Die ARD-Dokumentation hat bei unseren Mitgliedsunternehmen viel Kritik hervorgerufen. Grundsätzlich gilt: Recycling, ist bei vielen Stoffströmen wie Metalle, Glas und Papier erwiesenermaßen ausgezeichnet und schon heute der wichtigste Rohstofflieferant. Es ist richtig, dass im Bereich Kunststoffrecycling noch Hausaufgaben zu tun sind. Dies gilt insbesondere für das Design der Produkte und für den Ausbau des Rezyklateinsatzes in neuen Produkten. Die in der Fernseh-Doku hergestellte Verbindung der Plastikvermüllung der Meere mit einem unzureichenden Plastikrecycling in Deutschland grenzt – freundlich ausgedrückt- an Täuschung. Eine solche Darstellung leugnet nämlich die tatsächlichen Ursachen, denn es ist bekannt, dass 90 Prozent des weltweit in die Weltmeere eingetragenen Plastikabfalls aus zehn Flüsse stammen, von denen acht in Asien und zwei in Afrika sind. Ursache ist, dass es dort Kunststoffverbrauch fast wie bei uns gibt, aber eben keine Kreislaufwirtschaft, die Verpackungsabfälle aus der Natur heraushält.“
Kurth weiter: „Für mehr und besseres Kunststoffrecycling kämpfen wir als Verband zusammen mit unseren Mitgliedsunternehmen und weiteren Partnern seit Jahren. Die Instrumente dafür liegen auf dem Tisch und benötigen zum Teil die Unterstützung aus der Politik für die Umsetzung. Insgesamt diskreditiert diese Dokumentation jedoch die bewährte Arbeit der allermeisten Unternehmen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und verunsichert zudem sämtliche Akteure. Unsachliche Medienarbeit darf nicht dazu führen, dass die Menschen bessere Getrenntsammlung nicht mehr für wichtig halten. Sie ist die wichtigste Voraussetzung für eine Kreislaufwirtschaft, die diesen Namen auch verdient und erwiesenermaßen der Schlüssel ist für Ressourcenschonung, Energieeinsparung und Klimaschutz. Nur mit dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft können wir Klimaziele erreichen und gleichzeitig Wirtschaftsstandort bleiben. Der EU-Kommission ist das klar, die ARD braucht noch etwas.“