Mit der symbolischen Grundsteinlegung und dem Einmauern der Zeitkapsel wurde am 17. Juni 2022 im Beisein der Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg Simone Borris und zahlreichen weiteren Gästen ein weiterer Meilenstein zur Errichtung eines dritten Blocks zur thermischen Abfallverwertung erreicht. Damit werden rund 200 Mio. EUR am Standort Magdeburg-Rothensee investiert. Der neue Block 3 umfasst zwei Anlagenbereiche:
• eine thermische Abfallbehandlungsanlage für gewerbliche und industrielle Abfälle (Rostfeuerung)
• eine Anlage zur Verwertung von kommunalen Klärschlämmen
Ab 2024 können weitere 270.000 Tonnen pro Jahr Gewerbeabfälle sowie 55.000 Tonnen pro Jahr Klärschlamm zusätzlich thermisch behandelt werden. Die Gesamtkapazität des MHKW wird dann mehr als 975.000 Tonnen pro Jahr betragen. Damit können weitere zehntausende Haushalte und viele Unternehmen in Magdeburg mit Strom und Fernwärme versorgt werden. Zusätzlich wird in der neuen Anlage Prozessdampf für Industrieunternehmen erzeugt, die so deutlich ökologischer produzieren können.
In der thermischen Abfallbehandlungsanlage (Rostfeuerung) sollen künftig bis zu 44 Tonnen Abfall pro Stunde im 24-Stunden-Betrieb verwertet werden. Das hierfür vorgesehene Anlagenkonzept beinhaltet eine einlinige Rostfeuerung zur Dampferzeugung mit nachgeschalteter, mehrstufiger Rauchgasreinigung.
Mit der integrierten Klärschlammverbrennungsanlage wird Klärschlamm umweltfreundlich behandelt. Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung Ende 2017 wird die Ausbringung zu Düngezwecken weitestgehend beendet. Phosphor sowie andere Nährstoffe aus der Klärschlammasche sollen jedoch zurückgewonnen werden.
Der geplante Standort für Block 3 liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den weiter östlich befindlichen MHKW-Bestandsblöcken 1 und 2 und unmittelbar angrenzend an das Reserveheizkraftwerk der Städtischen Werke Magdeburg sowie die dort errichteten Fernwärmespeicher.
Mit dem Betrieb der neuen Anlage entstehen 35 weitere Arbeitsplätze. 2024 beginnt der Regelbetrieb der Anlage.