Allerdings erwarten Verbraucher mehr Innovationen und sind skeptisch gegenüber Informationen, die von Herstellern und Lieferanten selbst kommen.
Erfreulicherweise haben nur 35,8 Prozent der Befragten noch nie etwas von Kreislaufwirtschaft gehört. Von denjenigen, die davon gehört haben, geben 45 Prozent an, dass sie über umfassende Kenntnisse verfügen und sich aktiv beteiligen. Bei der jüngeren Generation ist das Engagement höher, denn mehr als 53 Prozent von ihnen geben an, durch das eigene Verhalten die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Nur 32,4 Prozent in der ältesten Gruppe sagen dasselbe.
Unternehmen müssen Verbraucher mit ins Boot holen
Aus der Studie geht hervor, dass Verbraucher ihre Informationen hauptsächlich aus den Medien und den sozialen Medien beziehen (60,9 Prozent), mit einigem Abstand gefolgt von politischen Diskussionen (26,8 Prozent) und Freunden (23 Prozent). Nur einer von fünf Befragten bezieht Informationen direkt von Herstellern und Lieferanten. Das zeigt, dass Unternehmen mehr tun müssen, um ihre Botschaft zu verbreiten und Vertrauen aufzubauen.
„Ohne die Beteiligung der Verbraucher ist ein Übergang zur Kreislaufwirtschaft nicht möglich. Unternehmen müssen mehr tun, um Informationslücken zu schließen und sicherstellen, dass Verbraucher sensibilisiert werden und validierte, vertrauenswürdige Informationen erhalten“, sagt Luca Crisciotti, CEO von Supply Chain & Product Assurance bei DNV. „Das Bewusstsein ist der Schlüssel, aber das anschließende Verhalten der Verbraucher, das durch ihr Wissen beeinflusst wird, ist entscheidend für die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft. Letztendlich ist es dieses Wissen, das die Verbraucher dazu bewegen wird, sich an Recycling- oder Rücknahmeaktionen zu beteiligen oder innovative Kreislaufprodukte oder -dienstleistungen auszuprobieren“, ergänzt er.
Verbraucher können etwas bewirken
Fast alle Befragten glauben, dass sie als Verbraucher eine Rolle in der Kreislaufwirtschaft spielen können (86,1 Prozent). Davon glauben 65,4 Prozent, dass sie durch den Kauf nachhaltiger Produkte und ordnungsgemäßes Recycling einen Beitrag leisten können. 20,7 Prozent der Befragten denken sogar, dass Boykotte und Lobbyarbeit etwas bewirken können, was ein Risiko für Unternehmen darstellen könnte, die ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft nicht verbessern und vertrauenswürdig kommunizieren. 20,7 Prozent der Befragten denken sogar, dass Boykotte und Lobbyarbeit etwas bewirken können. Das könnte ein Risiko für Unternehmen darstellen, die ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft nicht verbessern und vertrauenswürdig kommunizieren.
Offensichtlich beginnen die Verbraucher, die Auswirkungen ihres Kaufverhaltens zu bedenken. 48,1 Prozent sagen, dass sie Produkte mit recycelten Eigenschaften kaufen, und 62,9 Prozent ziehen es vor, weniger zu kaufen oder auf gebrauchte Produkte zurückzugreifen. Verhaltensmuster, Erziehung und Kaufkraft scheinen eine Rolle zu spielen. Die über 55-Jährigen führen mehr Reparaturen durch als die Jüngeren. Diese neigen eher dazu, mehr Gebrauchtes zu kaufen und zu mieten, anstatt Eigentum zu erwerben. Dies könnte eine Mischung aus Trend und wirtschaftlicher Macht widerspiegeln.
Innovative Maßnahmen sind gefragt
Die größte Erwartung bei den befragten Verbrauchern ist, dass Unternehmen recycelte, wiederverwertbare oder weniger Produktverpackungen verwenden (67,3 Prozent). Insgesamt 54,1 Prozent sagen, dass Marken die Verantwortung für das Ende des Produktlebens übernehmen sollten, und 51,1 Prozent sagen, dass Marken kreislauffähige und nachhaltige Produkte auf den Markt bringen sollten.
Kreislaufwirtschaft bei Mode, Elektronik und Kunststoffverpackungen
Die Hauptgründe für die Wahl eines Kreislaufprodukts bei Bekleidung sind nach wie vor der Stil und der Preis. Erst danach folgt der Beitrag zu Umwelt- und Kreislaufzwecken. Besonders für die jüngeren Generationen ist der Preis von Bedeutung, was möglicherweise mit ihrer Kaufkraft zusammenhängt. Im Bereich Elektronik wird die Kreislauffähigkeit der Produkte hoch bewertet, obwohl der größte Wert auf Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Reparierbarkeit gelegt wird. Das Bewusstsein für Kunststoffverpackungen ist erstaunlich hoch. Fast die Hälfte hat sich schon einmal gegen den Kauf eines Produkts entschieden, weil die Verpackung nicht nachhaltig war.