Österreichs Haushalte sammelten 616.500 Tonnen Papierverpackungen, Zeitungen und Zeitschriften – ein leichtes Plus von 0,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Trend der letzten Jahre setzt sich damit fort: „Der Anteil der Zeitungen und Zeitschriften ist aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und dem verstärkten Konsum digitaler Medien gesunken. Dem gegenüber stehen durch den Online-Handel und Lieferdienste steigende Mengen an Karton und Wellpappe, die verstärkt über Recyclinghöfe erfasst werden“, erklärt ARA-Vorstand Christoph Scharff.
Glas liegt mit einer Sammelmenge von 253.000 Tonnen leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres (minus 1,8 %). Die Fraktion Metall ist mit einem Minus von 1,2 % und 32.100 Tonnen ebenfalls minimal zurückgegangen. ARA-Vorstand Harald Hauke sieht die Gründe dafür vor allem in der Pandemie: „Die großen Silvesterfeiern – sonst ein Garant für hohe Glassammelmengen – sind zum letzten Jahreswechsel ausgefallen und auch der ausgebliebene Wintertourismus hat sich auf die Sammelmengen bei Glas- und Metallverpackungen ausgewirkt.“
Der Bereich der Leichtverpackungen (vorwiegend Kunststoffverpackungen) blieb mit 180.700 Tonnen konstant (plus 0,1 %). Die Sammel- und Recyclingquote von Kunststoffverpackungen muss in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden.
„Fakt ist, dass wir das Recycling im Bereich Kunststoff bis 2025 von aktuell 75.000 Tonnen auf rund 150.000 Tonnen verdoppeln müssen, um die EU-Ziele zu erreichen. Denn während wir die Quoten für Papier, Metall und Glas schon längst erfüllen, gibt es bei Kunststoffverpackungen noch Aufhol-bedarf. Wir dürfen uns dabei allerdings nicht nur auf Plastikflaschen konzentrieren, sondern müssen alle Verpackungen im Blick haben“, erklärt Scharff. Um die Sammelmengen zu steigern, setzt man unter anderem auf die Steigerung der Convenience für die Österreicher:innen: Die ARA wird die Verpackungssammlung ab Haus ausbauen und einen Fokus auf den Unterwegsmarkt legen. Zudem soll die Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in Österreich vereinheitlicht werden.
Digitalisierung und Incentivierung spielen ebenfalls eine große Rolle: „Mit digi-Cycle haben wir eine App entwickelt, mit der Konsument:innen Punkte für das richtige Entsorgen sammeln und einlösen können, indem sie ihre Verpackung und die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack scannen. Und dar-über hinaus erfüllt digi-Cycle auch alle Anforderungen an ein zukunftssicheres und für die Konsument:innen bequemes Einwegpfandsystem. Mit unserem umfangreichen Maßnahmenbündel holen wir noch mehr Verpackungen zurück in den Kreislauf und leisten – gemeinsam mit unseren mehr als 15.000 Kund:innen aus Industrie und Handel – einen wertvollen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz“, erläutert Hauke.