Seit Beginn der Pandemie habe sich auch das Konsum- und Freizeitverhalten der Hamburger*innen verändert. In Teilen lasse sich das auch an der Zusammensetzung des Restmülls und den Abfallmengen insgesamt ablesen. Grundsätzlich zeigten die Ergebnisse, dass die Sensibilisierung der Bevölkerung, Abfälle zu vermeiden, weiter zunimmt, auch wenn es weiterhin „Luft nach oben“ gebe.
Im Jahr 2020 erzeugten die Bürger*innen insgesamt weniger Restmüll als im Jahr davor. Pro Einwohner (Ew) und Jahr (a) sei die durchschnittliche Restmüllmenge um 3,6 kg auf rund 202,5 kg gesunken. Im Jahr 2016 seien es noch 214 kg gewesen. Mit Blick auf die Zusammensetzung des Restmülls sei festzustellen, dass sich der Anteil von Papier/Pappe (von 30,2 kg auf 28,5 kg) in der Restmülltonne verringert hat. Die Anteile von Glas (11,1 kg auf 11,8 kg), Kunststoff (12,4 kg auf 13,2 kg) und Metall (3,4 kg auf 5,1 kg) im Restmüll seien hingegen steigend. Es spreche vieles dafür, dass es sich im Erhebungsmonat September 2020 noch um Ausläufer der Pandemie und dem verstärkten Konsum und Aufenthalt in den eigenen vier Wänden handelt. Viele Verpackungen, die zuvor noch in der Gastronomie oder im gewerblichen Bereich angefallen sind, hätten während der Lockdown-Phasen im eigenen Haushalt entsprechend zugenommen. Das erkläre auch die leicht gestiegenen Anteile von Fremdstoffen im Restmüll. Mit Blick auf den Trend der letzten Jahre zeige sich dennoch, dass die Bürger*innen die angebotene getrennte Wertstoffsammlung weiterhin intensiv nutzen.
Die Fraktion „Organik“ im Restmüll habe einen spürbaren Rückgang im Vergleich zu 2019 verzeichnet. Dies sei ein Zeichen dafür, dass das Angebot der getrennten Bioabfallsammlung immer besser angenommen wird und noch mehr Hamburger*innen den für die Produktion von Biogas und Kompost benötigten Bioabfall trennen und somit einer stofflichen Verwertung zukommen lassen. Der Rückgang der Organik im Restmüll betrug 14 kg (97,6 kg auf 83,6 kg) im Vergleich zum Vorjahr.