Neben anderen Faktoren steht auch Gülle in der Kritik, für die hohen Nitratanreicherungen des Grundwassers verantwortlich zu sein. Dieser, in hohen Mengen anfallende Wirtschaftsdünger der Landwirtschaft, muss somit zwischengelagert werden. Das geschieht, um Ackerflächen und Pflanzen zur richtigen Jahreszeit und Wachstumsphase, mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Auch die Kompostierung von Laub zu einem Dünger ist sehr zeitintensiv und aufwendig. Das SteenFOS-Verfahren soll hier künftig eine neue Alternative bieten und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft erzielen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Im SteenFOS Verfahren wird Laub getrocknet und zerkleinert und anschließend mit der Gülle vermengt. Durch die Kombination von Laub und Gülle und die entsprechende Aufbereitung im SteenFOS Verfahren entsteht ein neuer, rein organischer Dünger, der einen Schritt in Richtung nachhaltige Düngewirtschaft bietet. Die Grundzüge der Methode werden bereits in der Pilotanlage in Ahlen im Kreis Warendorf (Nordrhein-West- falen) angewandt und getestet.
Erste Praxistests bestätigen die nachhaltige Verbesserung der Bodenqualität durch den SteenFOS-Dünger gegenüber der reinen Nutzung von Gülle als Dünger: Forscher der Hochschule Osnabrück untersuchen dazu bereits den Nährstoffgehalt des SteenFOS-Düngers. Durch experimentelle Versuche im Labor, Gewächshaus und auf Agrarflächen sollen wissenschaftlich fundierte Anwen- dungsempfehlungen gegeben werden. Um einen direkten Vergleich mit herkömmlichen Düngern zu ziehen, wird das SteenFOS Produkt beispielsweise bereits in Streifenversuchen im Mais- und Getreideanbau eingesetzt. Im Vergleich zu synthetischen Produkten fördert der organische Dünger den Humusaufbau, die Aufnahme von Nährstoffen und die Speicherfähigkeit von Wasser im Boden. Der reduzierte Nitrateintrag kommt der Qualität von Trink- und Brauchwasser zugute.
Das Pilotkonzept soll nun in die Praxis überführt werden. Im Projekt arbeitet die A+M Unternehmensberatung GbR mit dem Technologiepartner Grenzebach eng zusammen.
Um in Richtung CO2 Neutralität weiter zu kommen, sollten diese Produkte in Biogasanlagen fermentiert und der Gärrest getrocknet und pyrulytisch weiterverarbeite werden.
Der übrig gebliebene Kohlenstoff bindet die nährstoffrelevanten Mineralien, dient als Kohlenstoffsenke und kann ähnlich, wie das bei Terr Preta geschieht, auf landwirtschaftlichen Flächen aufgebracht werden.