Die Kunststoffverbände Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) und Plastics Europe Deutschland und der VDMA-Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen wollen mit „Wir sind Kunststoff“ einen Schulterschluss für mehr ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit schaffen. Die Initiative sowie ihre Online-Plattform wurden heute vorgestellt.
Inklusive der fünf GKV-Trägerverbände verschreiben sich die Partner demnach der Mission Kreislaufwirtschaft und wollen den Wandel der Kunststoffindustrie aktiv vorantreiben. Dabei spiele gerade die offene Kommunikation eine wesentliche Rolle. Mit mehr Fakten und Informationen zum Wandel der Industrie – etwa die aktuellsten Studien zur Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft – wollen die Akteure mehr Wertschätzung für den Zukunftswerkstoff Kunststoff erreichen. Dazu soll auch die neue Plattform deinkunststoff.de beitragen.
Gemeinsam wollen die Unternehmen der Kunststoffindustrie und deren Abnehmer weniger Ressourcen verbrauchen und Umweltbelastungen reduzieren. Neben neuen Rohstoffen für die Kunststoffherstellung, wie Biomasse oder CO2, soll die Ressource Kunststoff möglichst vollständig im Kreislauf geführt werden. Das funktioniere bereits sehr gut bei PET-Flaschen oder brancheneigenen Sammelsystemen wie bei Fensterprofilen, aber längst noch nicht überall.
Die Industrie und viele Initiativen forschen an nachhaltigen Lösungen, meist in Zusammenarbeit mit Anwender*innen, der Politik und NGOs. Einiges davon laufe bereits: „Eco Design“ für nachhaltiges Produktdesign, Forschungskooperationen für chemisches Recycling, die Allianz „Null-Granulatverlust“ zur Vermeidung von Umweltverschmutzung oder die Initiative „Erde“ für das Recycling von Agrarfolien.
„Wir sind Kunststoff“ will den Erfahrungsschatz seiner über 3.000 Mitgliedsunternehmen zukünftig gemeinsam nutzen, Einzelinitiativen stärker vernetzen, über den eigenen Tellerrand hinausdenken und handeln, Mitglieder bei der Transformation unterstützen und auch Positionen zur Gestaltung der Kreislaufwirtschaft gemeinsam vertreten.
Selbstkritische und selbstbewusste Kommunikation
Dass in der Vergangenheit vor allem über die Kunststoffindustrie statt mit ihr gesprochen wurde, hat für die Verbände auch damit zu tun, dass sie nicht immer leicht zu finden waren. Das soll sich mit der neuen Plattform ändern: Ein besonders wichtiges Anliegen ist für „Wir sind Kunststoff“ nach eigenen Angaben der Dialog mit Verbrauchern*innen und NGOs. Gleichzeitig wissen die Verbände um die Probleme mit Kunststoffen am Ende ihrer Nutzung – vor allem durch Littering und Einträge in Gewässer und Meere. Diese Herausforderungen lassen sich nur im Schulterschluss meistern. Auch das ist ein Anliegen der Initiative.
Während sich die öffentliche Debatte über Kunststoffe bisher auf das zweifellos wichtige Thema Abfall fokussiert, bringen die Verbände weitere Aspekte ein wie neue Werkstoffe, Verfahren und Ressourceneffizienz. Kunststoffe seien essenziell für Wertschöpfung, Teilhabe, Wohlstand und vor allem den Klimaschutz. Ein Schwerpunkt des Web-Angebots liege deshalb auf Innovationen, die durch ihre nachhaltigere Nutzung des Zukunftswerkstoffs in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft begeistern.