Schon im Oktober nächsten Jahres und damit rechtzeitig zur Heizperiode 2022/23 soll die Abfallverwertungsanlage Velsen nach Angaben des Betreibers Entsorgungsverband Saar an die Fernwärmeschiene Saar angebunden sein.
Nachdem der EVS im Juli letzten Jahres mit Steag New Energies und dem Fernwärmeverbund Saar die grundlegenden Verträge unterzeichnen konnte und auch die Arbeiten zur Rohrverlegung gut voranschreiten, beginnen in diesen Tagen demnach die Bauarbeiten für die Fernwärme auf dem Gelände der AVA. Ein neues Technikgebäude wird errichtet. Es soll im Erdgeschoss die Anlagentechnik für die Fernwärmeauskopplung enthalten. Darüber befinden sich dann dringend benötigte Büroräume unter anderem für das EVS-Biomassezentrum, das 2024 in Betrieb gehen soll.
Die Arbeiten beginnen aktuell mit der Bohrpfahlgründung für das Fundament. Die Fertigstellung des Erdgeschosses zur Einbringung der Fernwärmekomponenten ist für Oktober dieses Jahrs geplant. Die Investitionssumme für das Gebäude beträgt 3,1 Millionen Euro. Der Auftrag wurde an das Unternehmen Peter Gross Hoch- und Generalbau vergeben.
Schon seit ihrer Inbetriebnahme 1996 entsteht in der AVA Velsen aus dem thermisch verwerteten Restabfall Strom, mit dem – abzüglich des Eigenbedarfs der Anlage – über das öffentliche Netz 25.000 Haushalte versorgt werden. Jetzt kommt in einem weiteren Schritt die Fernwärme hinzu, die hauptsächlich aus der Abwärme als Abfallprodukt der Stromerzeugung gewonnen wird. Mit einer Leistung von bis zu 43 Megawatt kann der EVS dann etwa 170 Millionen Kilowattstunden Wärme in die Fernwärmeschiene Saar einspeisen, entsprechend der Heizenergie für 14.500 Haushalte. Der EVS springt so für das Kohlekraftwerk Fenne ein, das im Rahmen der aktuellen Klimaschutzmaßnahmen außer Betrieb gehen wird.