Das Projekt Reders (Reduzierte CO2-Emissionen durch Erhöhung der
Recyclingquote bei der Stahlherstellung) soll die Recyclingkreisläufe von Eisen und Stahl in Duisburg stärken und gleichzeitig den CO2-Ausstoß von Thyssenkrupp Steel und den Hüttenwerken Krupp Mannesmann senken. Für diese Offensive der Kreislaufwirtschaft zur Ressourcenschonung folgte nun der Zuwendungsbescheid im Rahmen des „Programms für rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen – progres.nrw – Programmbereich „Innovation“‘ in Höhe von 6,4 Millionen Euro für das Projekt. Die Förderung durch das Land NRW erfolgt in enger Anbindung an die Landesinitiative IN4climate.NRW.
Minister Pinkwart: „Die Transformation hin zur zukunftsfesten und klimafreundlichen Industrie von Morgen ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Mit unserer Landesinitiative IN4climate.NRW haben wir früh den Schulterschluss mit den vielen innovativen Industrieunternehmen in unserem Land gesucht und unterstützen mit gezielten Fördermaßnahmen. Effizienzsteigerungen haben gerade in der hiesigen energieintensiven Industrie einen direkten Einfluss auf den Klimaschutz. Ich bin überzeugt, dass das Vorhaben wegweisend für die gesamte Branche sein wird.“
Neue Aufbereitungstechnik soll auf der Schrottinsel in Duisburg errichtet werden
Mit dem Herstellungsverfahren von TSR soll aus üblichen Vormaterialen – sprich Konsumentenschrotten – ein neuartiges, zertifiziertes Produkt hergestellt werden, das
einen Einsatz im Hochofen sowie eine Steigerung des Recyclingsanteils im
Konverterprozess ermöglicht. Durch eine Erhöhung des Recyclinganteils in der Stahlproduktion können damit die CO2-Ausstöße deutlich reduziert werden.
Bernd Fleschenberg, COO TSR: „Zielsetzung des gemeinsamen Vorhabens ist es, ein qualitativ hochwertiges sowie zertifiziertes Produkt aus herkömmlichen
Vormaterialien zu erzeugen. Mit diesem neuen Produkt können wir einen erheblichen Anteil des zukünftigen Rohstoffbedarfs der europäischen Industrie nachhaltig decken.
Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Klima- und Ressourcenschonung sowie zur Erreichung der Ziele im Rahmen des europäischen Green Deals.“
Beträchtliches CO2-Einsparpotenzial des neuen Verfahrens
Durch den Einsatz des Recyclingprodukts soll sich im Hochofen und Konverter der Einsatz von Einblaskohle und der Koksverbrauch reduzieren lassen: pro Tonne Recyclingmaterial im Hochofen kann laut TSR etwa 1 Tonne CO2 vermieden werden. Im Konverter wären es 1,7 Tonnen CO2 Einsparung pro Tonne eingesetzten Recyclingmaterials. Damit ergänzt das Projekt die Transformationspfade von Thyssenkrupp Steel und HKM zu einer klimaneutralen Stahlproduktion. Dr. Arnd Köfler, CTO Thyssenkrupp Steel: „Wir müssen schnell Fortschritte bei der Reduzierung der CO2-Emissionen erzielen. Daher nutzen wir bei tkSE alle Möglichkeiten, auch im traditionellen Produktionsverfahren CO2 zu vermeiden. Der Einsatz von hochwertigem schrottbasierten Recyclingmaterial im Hochofen ist ein innovativer Schritt. Wir freuen uns, dass dieser Ansatz nun durch das Wirtschaftsministerium gefördert wird.“
Der regelmäßige Einsatz des mit dem neuen Verfahren produzierten Recyclingmaterials soll voraussichtlich im Herbst 2022 beginnen.