BMU und BMBF stellen Bericht des Weltklimarates IPCC in Deutschland vor

Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek haben in Berlin den Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen IPCC vorgestellt.
Foto: jan mesaros; pixabay.com

Der Bericht stellt fest, dass sich der Einfluss des Menschen auf das Klima mittlerweile deutlich nachweisen lässt und der dadurch hervorgerufene Klimawandel konkrete Auswirkungen auf Wetterextreme in allen Regionen der Welt hat. Auch ist der Klimawandel in den vergangenen Jahrzehnten schneller vorangeschritten als zuvor. Bei zunehmender Erwärmung nehmen die Risiken für Mensch und Natur weiter zu, zum Beispiel durch Änderungen im Wasserkreislauf oder durch Wetterextreme, wie Hitze oder Starkregen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärt dazu: „Es gab schon genug Weckrufe und Appelle. Der heute vorgestellte IPCC-Bericht führt uns erneut vor Augen, dass die Zeit für die Rettung des Planeten, wie wir ihn kennen, abläuft. Der Bericht verdeutlicht auch, viele Klimawandelfolgen können wir schon heute nicht mehr vermeiden – wir können uns als internationale Staatengemeinschaft nur bestmöglich darauf vorbereiten und anpassen. Das erleben wir auch bei uns in Deutschland: katastrophale Überschwemmungen nach Starkregen im Juli, anhaltende Dürre in den vergangenen Jahren. Auch die Hitzewellen mit Waldbränden in Nordamerika, Sibirien und jüngst in Griechenland und der Türkei zeigen, dass immer mehr Regionen betroffen sind.

Klimaschutz ist daher eine überlebensnotwendige Aufgabe. Wir alle haben es jetzt in der Hand, die 2020er Jahre zu einem Klimaschutzjahrzehnt zu machen und die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Noch ist es nicht zu spät dafür. Wie wir den Treibhausgasausstoß senken können, wissen wir: mit einer raschen Abkehr von Kohle, Öl und Gas, mit dem Ausbau der Sonnen- und Windkraft und der Produktion von grünem Wasserstoff als klimafreundlichem Energieträger.   Das Pariser Abkommen gibt uns den Weg vor, der UN-Klimagipfel in Glasgow in drei Monaten ist der entscheidende Moment, in dem die Weltgemeinschaft liefern muss. Wir brauchen von möglichst vielen weiteren Staaten ambitionierte Klimaziele und bei den offenen Verhandlungspunkten absoluten Einigungswillen. Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz und der Deutschen Anpassungsstrategie hat Deutschland einen wichtigen Beitrag beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel geleistet.“

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek erklärt dazu: „Der Bericht des Weltklimarates ist wieder einmal ein nicht mehr zu überhörendes Warnsignal. Dank verbesserter Beobachtungen, Messungen und Klimamodelle gibt es heute nicht mehr den geringsten Zweifel daran, dass wir Menschen es sind, die das Klima weltweit verändern. Damit stehen wir natürlich und sehr klar in der Verantwortung, auch gemeinsam etwas zu ändern.

Wir werden deshalb nochmals spürbarer in Wissenschaft und Forschung investieren, um dem Klimawandel mit aller Kraft entgegenzutreten. Deutschland soll das Zentrum für die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien werden. Hierzu zählen neben dem Grünen Wasserstoff für eine klimaneutrale Industrie auch Methoden zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Wichtig ist, dass wir die Menschen in unserem Land auf dem Weg zu einer nachhaltigen und CO2-freien Gesellschaft und Wirtschaft durch Dialoge und Forschung und Entwicklung abholen und mitnehmen.

Mein Haus hat in den vergangenen Jahren bereits viel auf den Weg gebracht, damit wir unsere ehrgeizigen Klimaziele erreichen. In den kommenden Jahren geben wir allein für Forschung für Nachhaltigkeit mehr als vier Milliarden Euro aus. Wir engagieren uns beispielsweise für die E-Mobilität, Grünen Wasserstoff, für die Kreislaufwirtschaft und die Bildung für Nachhaltigkeit.

Die Hochwasserkatastrophe in West- und Süddeutschland zeigt einmal mehr auf, dass wir uns auch auf Wetterextreme, die mit fortschreitendem Klimawandel häufiger erwartet werden, sehr gut vorbereiten müssen. Forschung muss dabei helfen, Extremwetter noch genauer regional vorherzusagen und Handlungsempfehlungen für kommunale und infrastrukturelle Vorsorge- und Anpassungsmaßnahmen in besonders durch Hitze und Überflutungen gefährdeten Gebieten zur Verfügung zu stellen. Mein Haus fördert die grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung zu Klimaauswirkungen und -anpassungen schon jetzt mit einem Volumen von 65 Millionen Euro pro Jahr. In Zukunft gilt es, die Forschungsergebnisse noch gezielter und vor allem schneller in die Anwendung bringen.“
 

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