Österreich: Neue Interessenvertretung für kommunale Abfallwirtschaft

Mit Mitte Juni nimmt die „Vereinigung öffentlicher Abfallwirtschaftsbetriebe“ (VÖA) offiziell ihre Tätigkeit auf.
Bild: MA48_Christian Fürthner

Sie vertritt Unternehmen in ganz Österreich, die im öffentlichen Eigentum stehen und operativ in der direkten Umsetzung abfallwirtschaftlicher Aufgaben tätig sind. Eine aktuelle österreichweite Umfrage der VÖA belegt die hohe Zufriedenheit der Menschen mit der Abfallwirtschaft am jeweiligen Wohnort. 

Die derzeitigen 17 Mitglieder reichen von A wie Abfallbehandlung Ahrental GmbH bis zu Z wie Zemka GmbH und umfassen unter anderem aus Wien die MA 48 sowie die Wien Energie GmbH, die Holding Graz Kommunale Dienstleistungen GmbH, die Linz Service GmbH, die Salzburger Abfallbeseitigung GmbH, die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, die Städte Salzburg und St. Pölten oder die Umweltdienst Burgenland GmbH.

Alle öffentlichen Abfallwirtschaftsbetriebe sind der Daseinsvorsorge verpflichtet, unterliegen dem Vergaberecht und der öffentlichen Kontrolle wie etwa durch den Rechnungshof.

„Die VÖA versteht sich als Sprachrohr für die Leistungen und Anliegen ihrer Mitglieder sowohl in der Öffentlichkeit als auch auf Ebene der Verwaltung und Politik. Zudem wird sie sich aktiv in den Prozess der Gesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene einbringen“, erläutert Geschäftsführer Ferdinand Koch die Zielsetzung. Die starke Vernetzung der Mitgliedsbetriebe durch kontinuierlichen Erfahrungsaustausch spiele dabei eine zentrale Rolle.


Die Mitglieder repräsentieren 5.000 Arbeitsplätze, einen Umsatz von insgesamt 915 Mio. Euro und bedienen mit ihren unterschiedlichen Leistungen 4,7 Mio. Menschen in ganz Österreich. „Deren Abfall ist bei uns in besten Händen“, betont Koch. Das VÖA-Leistungsspektrum umfasst von Abfallvermeidung, Bewusstseinsbildung, Sammlung, modernsten Aufbereitungs-, Sortier- und Kompostieranlagen bis hin zu thermischen Behandlungsanlagen zur Erzeugung von Energie „alles rund um Wertstoff, Problemstoff und Restmüll“.

Im Zuge des New Green Deal der EU und des europäischen Kreislaufwirtschaftspakets werden die Anforderungen an modernes Ressourcenmanagement immer vielfältiger und wichtiger – „sie sind nur gemeinsam zu bewältigen. Unsere Mitglieder profitieren nicht nur vom wechselseitigen Know How-Transfer, sondern auch vom starken gemeinsamen Auftreten, wenn es um die rechtlichen und technischen Weichenstellungen für die Zukunft geht“, unterstreicht Koch.

„Wir stehen für moderne Kreislaufwirtschaft und ressourcenschonendes Stoffstrommanagement, für Abfallvermeidung, Umwelt- und Klimaschutz. Für uns bildet die gesicherte Daseinsvorsorge für die Bevölkerung das oberste Prinzip“, so VÖA-Präsident Reinhard Siebenhandl. „Wir werden nicht vom Grundsatz der Gewinnmaximierung, sondern von Kostendeckung, Effizienz in der Entsorgungssicherheit und Leistbarkeit geleitet. Wir sind zuallererst der Bevölkerung und dem Umweltschutz verpflichtet.“ Das sehen auch 6 von 10 Österreicherinnen und Österreichern laut einer aktuellen, bundesweit repräsentativen (n=1.000) VÖA-Umfrage so.

Für die Menschen in Österreich repräsentiert die Abfallwirtschaft generell ein bedeutendes Thema. 87 % schätzen sie als wichtig für Umwelt- und Klimaschutz ein, ebenso 87 % für eine funktionierende Infrastruktur am Wohnort. Die Abfallwirtschaft ist verlässlich (83 %), krisensicher (81 %), ein wichtiger Wirtschaftsfaktor (81 %) und schafft viele Arbeitsplätze (77 %).

Mit den Leistungen der Abfallwirtschaft am eigenen Wohnort sind die Menschen zufrieden: 86 % schätzen sie als sehr gut bzw. gut ein. Am besten schneiden die Altpapier-Sammlung, Restmüll-Sammlung sowie die Tätigkeit von Bauhof/Mistplatz/Altstoffsammelzentrum ab. Als Top-Eigenschaften werden Verlässlichkeit (83 %), Freundlichkeit (70 %) und Effizienz (70 %) angegeben. Das hohe Niveau der Tätigkeit der Abfallwirtschaft konnte nicht nur gehalten werden, sondern hat sich sogar für fast die Hälfte (49 %) der Menschen in den letzten Jahren am Wohnort verbessert.

„Der Vertrauensvorschuss für die kommunale Abfallwirtschaft bestätigt uns in unserer Ausrichtung, diesen Bereich kontinuierlich weiterzuentwickeln – im Interesse der Menschen und der modernen Daseinsvorsorge. Hier funktioniert die Zusammenarbeit zwischen privatem und öffentlichem Sektor sehr gut – das spiegelt sich auch in den Umfragedaten wider: Sowohl bei getrennter Sammlung als auch bei Restmüll-Abholung bzw. Entsorgung gibt es für rund die Hälfte der Menschen keine Präferenz in eine bestimmte Richtung. Wer auch immer die kommunalen Abfälle sammelt und behandelt – Hauptsache, es funktioniert“, erklärt Siebenhandl abschließend.

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