Das Dokumentieren, Registrieren und Archivieren von Materialien in Gebäuden erleichtere die Wiederverwendung von Materialien, fördere intelligentes Design und vermeiden Abfall. In den Niederlanden, woher Madaster ursprünglich stammt, seien bereits rund 2.000 Gebäude auf Madaster registriert.
Mit der zunehmenden Verstädterung und den immer komplexeren Folgen des Klimawandels nehmen die Herausforderungen für Städte und Regionen auf der ganzen Welt zu. Der Bausektor erzeugt in Deutschland jährlich 228,1 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle (54,7 Prozent des Brutto-Abfallaufkommens). Angesichts der großen Herausforderungen, die in Bezug auf Klima, Energie und Rohstoffe vor uns liegen, ist ein Wandel notwendig. Die Digitalisierung ist ein wichtiger Motor für den Übergang im Bau- und Immobiliensektor.
Madaster ist eine globale Online-Plattform, die den zirkulären Einsatz von Produkten und Materialien in der Bauwirtschaft ermöglichen soll. Madaster biete Immobilieneigentümern und anderen Stakeholdern die Möglichkeit, Daten ihrer Immobilien zu speichern, zu verwalten, anzureichern und auszutauschen. Bei Madaster soll jeder einen webbasierten Material Passport für seine Gebäude anfertigen lassen können. Dieser enthalte Informationen über die Qualität, Herkunft und Lage von Materialien und gebe Einblick in den materiellen, zirkulären und finanziellen Rohstoff-Restwert eines Gebäudes. Damit würden sich Gebäude und Infrastrukturen als echte Rohstoffdepots organisieren lassen – und vor allem die zusätzlichen Rohstoff-Restwerte der Immobilien und Infrastrukturen managen und für die Bilanzierungen nach HGB oder den Immobilienwertermittlungen nutzen. Des Weiteren unterstütze Madaster die Verwaltung und die Veräußerung von Immobilien und die Wiederverwendung von Materialien und Produkten. Die Plattform existiert bereits in den Niederlanden, der Schweiz, Norwegen und jetzt auch in Deutschland.
[…] 04.03.2021 Recycling Magazin: Kataster für Materialien in Deutschland gegründet […]