Aus Sicht des Verbandes der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS) unterstreicht dies, dass ein konsequenter Vollzug des Kreislaufwirtschaftsgesetzes notwendig ist.
Die LfU-Hausmüllbilanz für Bayern stellt dar, dass es zuletzt einen Anstieg der an eine Biotonne angeschlossenen Einwohner um 5 Prozent auf 85 % gab. Trotzdem gab es bei der Pro-Kopf-Sammlung eine Abnahme von 57,1 auf 56,5 Kilogramm Bioabfall. Damit liegt Bayern unter dem Bundesdurchschnitt von 60 kg je Einwohner und Jahr – bemerkenswert ist, dass in Schleswig-Holstein und Hessen jeweils über 90 kg je Einwohner und Jahr über die Biotonne erfasst werden. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die nahezu flächendeckende Einführung der Biotonne in diesen beiden Bundesländern.
Der VBS kritisiert, dass die seit Januar 2015 bestehende Verpflichtung, Bioabfälle getrennt zu erfassen, in manchen bayerischen Kommunen nicht konsequent umgesetzt bzw. gezielt umgangen wird. Häufig wird in diesen Landkreisen verlangt, dass die Bürger ihren Bioabfall zu zentralen Sammelpunkten bringen. Andere Städte und Kreise bieten nur eine freiwillige Biotonne an, die von den Bürgern extra bestellt werden muss. Die Staatsregierung sollte einen einheitlichen Vollzug sicherstellen und Schlupflöcher verhindern, mit denen Kommunen geltendes Bundesrecht umgehen können, denn: „Bioabfälle getrennt zu sammeln ist echter Ressourcen- und Klimaschutz, denn aus einer Tonne Bioabfall lassen sich 350-450 Kilogramm Kompost gewinnen, der Kunstdünger ersetzen kann. Zudem können durchschnittlich 110 Kubikmeter Biogas aus einer Tonne Bioabfall gewonnen werden, dies ersetzt 66 Liter Heizöl“, so VBS-Präsident Otto Heinz.
Jährlich werden bundesweit knapp fünf Millionen Tonnen Bioabfälle getrennt gesammelt. Hier ist noch viel Luft nach oben, das Potenzial wird auf über acht Millionen Tonnen geschätzt. Denn zu viel wertvolles Biogut landet in der Restmülltonne. Laut Umweltbundesamt liegt der Anteil an Bioabfällen im Restmüll bei knapp vierzig Prozent.