„Die Resonanz ist sehr groß“, Christina Guth zeigt sich vom Start des neuen Netzwerkes AZuR positiv angetan. Das Vorhaben wird von der Förderrichtlinie „Innovationsforen Mittelstand“ vom Bundesministerium für Bildung Forschung gefördert. Die laufende Umfrage zum aktuellen Ist-Zustand werde zwar ebenfalls gut angenommen, „aktuell sind uns die Teilnehmer aber noch etwas zu einseitig“, so Netzwerkkoordinatorin Guth.
Fast 70 Prozent derer, die an der Umfrage bisher teilgenommen haben, würden aus dem Bereich Reifenhandel und Kfz-Werkstätten kommen. „Das zeigt natürlich, bei wem der Schuh am größten drückt“, analysiert Christina Guth. Allerdings sind auch die anderen Branchen gefragt, um ein umfassendes Bild zu bekommen. Gefragt sind vor allem Entsorger, Verarbeiter von Recyklaten, die Reifenindustrie und auch Pyrolyseunternehmen. Deshalb wurde die Umfrage jetzt bis zum 15. November 2020 verlängert.
Es gehe darum zu erfahren, ob sich die jeweiligen Unternehmer ausreichend informiert fühlen, wie stark das Thema beim Endverbraucher im Fokus ist und was in Zukunft getan werden muss. Denn aus der Umfrage heraus würden sich auch Aufgaben an das neue Netzwerk ergeben. Ziel soll es sein, Altreifen und Altgummi einem vollständigen Wertstoffkreislauf zuzuführen und so die Nutzung von natürlichen Ressourcen und die Umweltbelastung so weit wie möglich zu reduzieren.
„Wir wissen, dass in nächster Zukunft das Thema Altreifenrecycling zu einem echten Problem wird, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird“, mahnt Guth. Deshalb ist das neu gegründete Netzwerk jetzt aktiv am Start, um gemeinsam Lösungen und Wege zu finden. Dabei werden ganz bewusst Branchengrenzen überschritten, um gemeinsam mit allen Beteiligten die Zukunft zu gestalten. Das Netzwerk verbindet Unternehmen, Verbände, Forschung und Politik, um gemeinsam nach vorne zu schauen.