Die Koppitz Entsorgungs-GmbH hat bereits vor der Integration der neuesten Autosort-Modelle mit den Vorgängermodellen gearbeitet, um in einem vollautomatisierten Produktionsprozess mehrere Sekundärrohstoffsorten, wie beispielsweise neues Zeitungsdruckpapier, Wellpappenrohpapier oder Hygienepapiere zu erzeugen.
Mit einem unvorhersehbaren Ereignis, einem Brand der Anlage, war schnelles Handeln erforderlich, um den wirtschaftlichen Schaden so gering wie möglich zu halten und den Betrieb so effizient wie möglich wieder aufzunehmen. „Tomra Sorting Recycling, unser langjähriger, vertrauensvoller Partner, stand auch nach dem Brand an unserer Seite, unterstütze uns umgehend in der Neuplanung der Anlage und in der Bereitstellung der fortschrittlichsten sensorbasierten Sortiertechnologien. Dies zeigte uns, dass wir bereits in der Vergangenheit die richtige Entscheidungen in der Wahl unseres Partners getroffen haben“, erklärt Koppitz.
In kürzester Zeit wurde die Anlage inklusive der modernsten Sortiersysteme von Tomra erfolgreich wieder aufgebaut und Anfang 2020 wiedereröffnet. Auf Grund ihrer kompakten und flexiblen Bauweise konnten sie optimal in die neue Anlage integriert werden. „Für uns war es selbstverständlich schnellst möglichst zu handeln und mit unserem Knowhow und unseren Sortierlösungen zum Wiederaufbau der Anlage beizutragen. Dabei war uns wichtig, die modernsten Maschinen, die flexibel auf komplexe und sich ändernde Markterfordernisse reagieren können, zur Verfügung zu stellen. Folglich wurden unsererseits erhebliche Anstrengungen unternommen, um die zu diesem Zeitpunkt noch in der Entwicklung befindliche neueste Generation Autosort für den anstehenden Anlagenwiederaufbau pünktlich zu liefern“, erläutert Thomas Heder, Sales Manager Central Europe.
Autosort im Sortierprozess
Täglich werden zahlreiche Tonnen Altpapier angeliefert und in verschiedene Produkte sortiert. Der abgeladene Hauptsortierstrom, das sogenannten Deinking (Zeitungen, Magazine, Prospekte), wird dem Sortierprozess zugeführt und durchläuft mehrere Schritte. Große Kartonagen werden im Grobsieb, kleinere Materialien im Feinsieb aussortiert. Die dann noch verbleibenden Kartonagen und andere Störstoffe werden im Anschluss von den insgesamt sieben der neuesten Autosort-Maschinen sortiert. In diesem Prozess stoßen sechs der Maschinen unerwünschte Störstoffe, wie beispielsweise Kartonagen etc. mittels präzisen und leistungsstarken Luftstößen aus, während eine Maschine deinkbare Materialien zurückholt. Die zurückgebliebenen Gutmaterialien, das sogenannte Deinking, können somit in Folgeschritten zur Herstellung verschiedener Papierprodukte verwendet werden. Insgesamt verarbeitet die Sortieranlage mehr als 50 Tonnen Altpapier pro Stunde und trägt somit effektiv dazu bei, eine große Menge deinkbare Materialien zurück in den Kreislauf zu bringen.
Die neueste Generation Autosort
Nach kontinuierlichen Optimierungen und Weiterentwicklungen der Autosort-Maschinen wurde im Juni die neueste Generation vorgestellt und der Weg zur Lösung komplexerer Sortieraufgaben geebnet. Diese vereinen die fortschrittlichsten Funktionen und Technologien in nur einer Maschine.
Basierend auf Tomras patentierter Flying-Beam-Technologie kann eine homogene Lichtverteilung zur besseren Erkennung und Überwachung der gesamte Förderbandbreite von 2800mm gewährleistet und damit mehr Störstoffe detektiert und ausgeschossen werden. Die serienmäßige. Ausstattung der neuesten Autosort-Maschinen mit Tomras Sharp-Eye-Technologie stellt darüber hinaus eine Verbesserung der Lichteffizienz, der Schärfe der Sortierung und damit der Trennung von schwer zu sortierenden Fraktionen sicher.
Philipp Knopp, Produktmanager Tomra Sorting Recycling, erklärt: „Da die farblichen Unterschiede der Papierfraktionen im Hauptmaterialstrom oft nur minimal sind, ist die außergewöhnliche Präzision des Autosorts bei der Differenzierung dessen ein wesentlicher Vorteil. Eine Übersortierung und die Ausschließung wiederverwertbarer Materialien kann somit vermieden werden.“
Jürgen Koppitz, Inhaber der Altpapierrecyclinganlage erklärt: „Wir arbeiten schon lange mit Tomra’s Autosort-Maschinen und können durch unsere langjährige Erfahrung nur bestätigen, dass die Maschinen einfach zu bedienen sind und sich sehr gut an sich ändernde Bedürfnisse anpassen können, ein Vorteil der gerade im Deinking mit sich kontinuierlich ändernden Altpapierzusammensetzung sehr vorteilhaft ist.“
Optimal ausgestattet für Deinking-Herausforderungen
Deinking, das Entfernen von Druckfarben aus Altpapier, wie Zeitungen und weiteren Druckerzeugnissen, ist essentiell, wenn es um die Schonung von Ressourcen und der Förderung des Recyclings geht. Mit nur einer Tonne generiertem Recyclingpapier können 17 Bäume, 5.443 Liter Öl (1438 Gallonen), 4.000 Kilowatt Energie, 100.313 Liter Wasser (26.500 Gallonen), 2,7 Kubikmeter Deponie Raum und 700 kg CO2-Emissionen eingespart werden. Die Schwierigkeit liegt jedoch in der sich ändernden Altpapierzusammensetzung, was nicht zuletzt an der zunehmenden Digitalisierung und Verschiebung des Kaufverhaltens auf den digitalen Markt liegt. Der Kartonanteil des Materials, welche dem Sortierprozess hinzugeführt wird, nimmt stark zu und ist mittlerweile von 25% auf nun beinahe 50% angestiegen. „Unser Ziel ist es, sowohl die Quantität als auch die Qualität des Outputmaterials zu erhöhen und einen maximalen Störstoffanteil von 3% nicht zu übersteigen. Wir sind zuversichtlich, diese Quote mit den neuen Autosort-Maschinen und in enger Kooperation mit zu erreichen“, hebt Koppitz hervor.