Terex Ecotec wurde 2015 als eigenständige Umwelttechniksparte im großen Aufbereitungs- und Baustoffbereich Materials Processing des internationalen TEREX-Konzerns gegründet. Die neue Marke bündelte die bereits in der eigenen Gruppe vorhandene technologische Expertise – u.a. Schredder- und Trommelsieb-Lösungen von Powerscreen und Finlay – mit den branchenspezifischen Produkt-Portfolios des amerikanischen Herstellers Continental Biomass Industries (CBI) und des Umwelttechnik-Spezialisten Neuson Ecotec, die beide 2015 zu Terex stießen.
Während CBI als Marke unter dem Konzerndach weiter besteht und insbesondere schwere Ausrüstungen für die Forst- und holzverarbeitende Industrie liefert, bildeten die kompakten Lösungen des österreichischen Herstellers die Grundlage für die auf große Anwendungsvielfalt ausgerichtete Zerkleinerungs- und Separationstechnologien von Terex Ecotec. Hauptsitz des Unternehmens ist das nordirische Dungannon. Dort befindet sich seit 2015 auch die Kundendienst-Zentrale mit international ausgerichtetem 24/7-Teilehauptlager. Anfang dieses Jahres eröffnete man zudem einen neuen 10,5 Hektar großen Entwicklungs- und Produktionsstandort in Campsie bei Londonderry, wo auch die zum erweiterten Ecotec-Portfolio zählenden Terex-Haldenbänder gefertigt werden.
Mit seinem breit angelegten und ständig erweiterten Anlagenprogramm an mobilen Sieblösungen sowie Vor- und Nachzerkleinerern präsentiert sich Terex Ecotec als echter Fullliner in der mobilen Müll- und Wertstoffverarbeitung sowie im organischen Recycling. Ob in der Behandlung von Haus-, Gewerbe oder Baumischabfällen, der Schrottaufbereitung, der stofflichen oder energetischen Altholzverwertung sowie der Grüngutkompostierung und Produktion von Ersatzbrennstoffen – das leistungsmäßig gut abgestufte Mobilprogramm deckt alle Anforderungen von ortsflexiblen Dienstleistern bis hin zu großen Recycling-Standorten mit vielseitigem Materialspektrum und hohem Ausstoß ab.
Neue Händlerstruktur in Deutschland
Mit insgesamt drei neuen Vertriebs- und Servicepartnern ist Terex Ecotec seit Mitte 2020 auch am deutschen Markt wieder flächendeckend aktiv. Neben einer starken Präsenz in den jeweiligen Vertriebsregionen waren vor allem eine ausgewiesene Kompetenz in der mobilen Aufbereitungstechnik für Recyclinganwendungen sowie eine auf branchenspezifische Bedürfnisse ausgerichtete Kundendienstorganisation ausschlaggebend für die Auswahl der Exklusiv-Vertretungen.
Den Westen, Norden und Osten Deutschlands betreuen jetzt gemeinschaftlich Moerschen Mobile Aufbereitung mit Sitz in Willich und die Bielefelder Taurock Machinery. Im Baden-Württemberg und Bayern vertritt jetzt die BAU Süddeutsche Baumaschinen Handels GmbH das Terex Ecotec-Programm.
Trommelsiebe für das organische Recycling, die Aufbereitung von Kompost und Böden sowie die Grünschnitt- und Holzverarbeitung bilden das Programm an rad- und raupenmobilen Sieblösungen von Terex Ecotec, das durch Horizontal-Klassierer für besonders siebschwierige Materialien sinnvoll ergänzt wird.
Neben der Phoenix-Baureihe, die mit Trommellängen bis über 9 Metern und hohen Produktionsleistungen in mineralischen und organischen Anwendungen besonders auf den US- und angelsächsischen Markt zielt, bietet der Hersteller mit dem Trommelsieb TTS 620 eine exakt auf „kontinentale“ Bedürfnisse abgestimmte Anlage, was sowohl Anwendungsvielfalt, große Mobilität sowie Wirtschaftlichkeit und Bedienerfreundlichkeit im Betrieb betrifft. Auf Zentralachsanhänger-Chassis (Transportbreite: 2,50 m; Gewicht ca. 19,0 t) oder Raupenfahrwerk (3,0 m; ca. 24,0 t) erhältlich, gestalten sich Ortswechsel mit dem TTS 620 problemlos. Die intelligente Maschinensteuerung macht die Anlage mit 5,5-m³-Aufgeber und weit ausladenden Austragsbändern (Fein-/Überkorn) nicht nur schnell einsatzbereit, sondern sorgt über die kontinuierliche Anpassung aller hydrostatischen Antriebskomponenten (Trommel/Aufgeber/Austrag) für konstant hohe Siebleistungen bei verbrauchsoptimierter niedriger Drehzahl des CAT-Onboard-Diesels. Besonderes Augenmerk legten die Entwickler auf die Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit: So lässt sich die mit vielfältigen Siebmedien ausrüstbare 5500-mm-Siebtrommel (Ø 2000 mm) dank beidseitiger Serviceklappen in Minutenschnelle wechseln. Die Baugleichheit mit vorhandenen Fremdfabrikaten gewährleistet die wirtschaftliche Einbindung der TTS 620 in bestehende Geräteparks.
Basierend auf dem erfolgreichen Konzept des „großen“ TTS 620 kündigt Terex Ecotec für das kommende Jahr das neue Modell TTS 518 an: Mit der am Markt weit verbreiteten Trommelgröße von 4700 mm x 1800 mm – wiederum voll kompatibel zu Fremdfabrikaten – zielt die kompakte Anlage auf Zentralachsanhänger-Chassis (Transportbreite: 2,55 m; Gewicht ca. 17,0 t) oder Raupenfahrwerk (2,90 m; ca. 18,0 t) insbesondere auf Dienstleister mit häufig wechselnden Einsatzorten.
Komplettanbieter in der Zerkleinerung
Je nach Anwendungsbereich bietet Terex Ecotec Schredder-Lösungen mit innovativen Zerkleinerungstechnologien in unterschiedlichen Leistungsklassen. Das Angebot gliedert sich dabei in langsam laufende Schredder zur Vorzerkleinerung, mittelschnell arbeitende Zerkleinerer für den variablen Einsatz in der Primär- und Sekundärstufe sowie schnelllaufende Schlegelrotor-Aggregate mit hohen Reduktions- und Produktionsleistungen. Alle Terex Ecotec-Zerkleinerer verfügen über CAN-bus-gestützte Anlagensteuerungen mit intuitiv erfassbaren Bedienerdisplays sowie kraftstoffoptimierte Scania-Motoren, die ihre Kraft je nach Modell hydrostatisch, über Riemenscheiben oder direkt auf die Zerkleinerungswellen bzw. Rotoreinheiten übertragen.
Dabei unterscheiden sich die Zerkleinerungsverfahren teilweise deutlich vom übrigen Marktangebot. Ein gutes Beispiel sind die universell einsetzbaren, langsam laufenden Schredder der TDS-Baureihe, aus der das Modell TDS 820 bereits kurz nach seiner Vorstellung 2015 zur meistverkauften Ecotec-Anlage avancierte. Die raupenmobile Anlage (27,5 t; 331 kW) verfügt über einen Doppelwellen-Schredder mit unabhängig hydrostatisch angetriebenen Wellen (L: 2000 mm). Neben einer aggressiven Einzugscharakteristik mit sehr guter Reduktion verhindert der bi-direktionale Wellenantrieb mit seinem hohen Drehmoment Verstopfungen durch Störstoffe und gewährleistet so kontinuierlich hohe Produktionsraten. Mit dem TDS 825 (46,5 t; 566 kW) folgte im vergangenen Jahr ein Modell mit 2500 mm langem Doppelwellen-Zerkleinerer und 8,5-m³-Einfülltrichter, das die Verarbeitung unterschiedlichster Abfallsorten und organischer Reststoffe mengenmäßig optimiert.
Einen anderen Weg geht Terex Ecotec mit dem neuen TSS 390 in raupen- und radmobiler Ausführung (jew. 32 t, 368 kW). Die voluminöse Schredderkammer mit hydrostatisch angetriebener 3000-mm-Einzelwelle (Ø 990 mm; 0 – 32 U/min) ermöglicht eine Direktbeschickung durch Radlader. Wird eine definierte Endfraktion gewünscht, lässt sich der hydraulisch verstellbare Zerkleinerungskamm entsprechend arretieren – in der Vorzerkleinerung stark heterogener Ausgangsmaterialien schwenkt der Kamm bei Störstoffen automatisch zurück und sichert so den kontinuierlich hohen Ausstoß. Dank verschraubter Wellenzähne und beidseitigem Zugang zur Schredderkammer lässt sich der TSS 390 schnell an spezifische Zerkleinerungsaufgaben anpassen.
Im Bereich der mittelschnell laufenden Schredder bietet Terex Ecotec in Zusammenarbeit mit dem deutschen Spezialisten Vecoplan eine flexible Lösung in der Vorzerkleinerung und für die Nachzerkleinerung definierter Endfraktionen z. B. bei der Produktion von Ersatzbrennstoffen. Der speziell für den Mobilbereich konzipierte 2000-mm-Doppelwellen-Schredder des TDS V20 verfügt ebenso über einen unabhängigen bi-direktionalen hydrostatischen Wellenantrieb. Über das Siebsystem mit unterschiedlichen Lochungen lassen sich die Endproduktgrößen exakt definieren – eine intelligente Überlastsicherung reagiert blitzschnell auf Störstoffe.
Bei den schnell laufenden Zerkleinerern bietet Terex Ecotec neben dem radmobilen TBG 620 (20 t; 368 kW) mit zentralem Einfülltrichter den raupenmobilen TBG 630 (35,6 t; 493 kW) als innovatives Maschinenkonzept für hohe Produktionsraten in der Holzaufbereitung, Grüngutverarbeitung und Biomasse-Produktion. Der offene Frontaufgeber mit Kratzförderer kann per Bagger oder Radlader von drei Seiten aus beschickt werden, die Einzugwalze mit automatischer Höhenverstellung führt das Material zum schweren Schlegelrotor (Ø 1100 x 1750 mm; 1000 U/min). Zahlreiche Schlegelvarianten und Siebkorbausführungen gewährleisten hohe Zerkleinerungsleistungen in den unterschiedlichsten Ausgangsstoffen, die dank intelligenter Steuerungsautomatik und großer Haldenkapazität des Austragsbandes (Abwurfhöhe: 5100 mm) effizient genutzt werden können.