Alba fordert Mindestquoten für Rezyklat-Einsatz

Die Verwendung von Recyclingrohstoffen trägt unmittelbar zum Klimaschutz bei. Das geht aus der heute veröffentlichten Studie „resources SAVED by recycling“ hervor, die das Fraunhofer-Institut UMSICHT im Auftrag der Alba Group erstellt hat.
Bild: Alba Group

Danach hat die Alba Group im Jahr 2019 durch die Kreislaufführung von 6 Millionen Tonnen Wertstoffen mehr als 4,2 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase vermieden. Dies entspricht rund einem Prozent der deutschen CO2-Einsparungen im direkten Vergleich der Jahresemissionen 1990 zu 2019 oder auch dem jährlichen positiven Klimaschutzeffekt von rund 59 Millionen Bäumen. Gleichzeitig wurden durch das Recycling im Vergleich zur Primärproduktion 32,3 Millionen Tonnen Ressourcen wie beispielsweise Rohöl, Bauxit oder Eisenerz eingespart.

„Recycling verursacht signifikant weniger Treibhausgas-Emissionen als die Verwendung von Primärrohstoffen“, sagt Dr. Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der Alba Group. „So spart etwa der Einsatz unserer qualitätsgeprüften Recyclingkunststoffe mehr als 50 Prozent Treibhausgase gegenüber der Produktion von Kunststoffen aus Erdöl ein. Ein besseres Argument für die stärkere Nutzung von Rezyklaten gibt es nicht.“ Umso unverständlicher ist es aus Sicht des Umweltdienstleisters, dass der Deutsche Bundestag es bei der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes erneut versäumt hat, Mindestquoten für den Rezyklat-Einsatz vorzugeben. „Hier wurde eine weitere Chance vertan, den Übergang von einer ressourcenintensiven zu einer CO2-armen Wirtschaftsweise voranzutreiben, bei der Rohstoffe nicht verloren gehen, sondern im Kreislauf geführt werden.“ Die Bundesregierung sollte jetzt zumindest die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um verpflichtende Quoten für den Rezyklat-Einsatz gesetzlich zu verankern – gerade auch mit Blick auf das von der EU-Kommission angekündigte verschärfte Klimaziel. „Der Entschließungsantrag des Deutschen Bundestages dazu ist viel zu zaghaft formuliert. Die Bundesregierung muss ihn gleichwohl zum Anlass nehmen, nun in Brüssel Tempo aufzunehmen, um Märkte für Rezyklate zu schaffen. Unabhängig davon arbeiten wir weiter unbeirrt daran, die Recyclingqualität zu verbessern und so den Weg für eine klimafreundliche Welt ohne Abfall zu ebnen“, so Schweitzer.

„Wie hoch das Klimaschutzpotenzial von Recycling heute schon ist, zeigt unsere Ökobilanzierung auf das Kilogramm genau“, sagt Dr.-Ing. Markus Hiebel, Leiter der Abteilung Nachhaltigkeit und Partizipation im Fraunhofer-Institut UMSICHT. „Je besser die einzelnen Akteure in der Wertschöpfungskette von Produkten und Verpackungen zusammenarbeiten, desto höher sind die möglichen Einspareffekte.“ Der Wissenschaftler beobachtet eine zunehmende Bereitschaft aller Beteiligten, Verantwortung zu übernehmen und enger zusammenzurücken. So hätten sich viele Hersteller mittlerweile verpflichtet, Recyclingrohstoffe in ihren Produkten zu verwenden. „Insgesamt sollten mehr Anreize zur Erhöhung des Rezyklat-Einsatzes geschaffen werden. Wenn der Rezyklat-Anteil zum Kaufkriterium bei der Beschaffung wird, stärkt das die Nachfrage deutlich“, so Hiebel.

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