Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (ART) stellt klar: Die Biotüte soll das Erfassungssystem für Speiseabfälle in der Region bleiben. Sie ist das Resultat eines Vergleichs mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als zuständiger Aufsichtsbehörde und soll die getrennte Erfassung von Nahrungs- und Küchenabfällen im Verbandsgebiet des ART sicherstellen. Die Vereinbarung sieht dabei laut Zweckverband weder einen Modellversuch mit entsprechendem Enddatum vor, noch definiert sie Mindestsammelmengen, an denen sich das System Biotüte messen lassen muss. Die Biotüte sei eine rechtlich zulässige Alternative zur Biotonne. Es sei wünschenswert, die Erfassungsmengen kontinuierlich zu steigern. Ein vorgeschriebener Mindestwert, der erreicht werden muss, um als „erfolgreiches Erfassungssystem“ zu gelten, existiere jedoch nicht. Zudem lassen sich die Forderungen nach hohen Mengen laut ART nicht mit dem Ziel der Abfallvermeidung und den Möglichkeiten der Eigenkompostierung vereinbaren.
„Wir sind überzeugt, dass sich die Biotüte bereits bewährt hat und auf dem besten Weg ist, sich als dauerhafte Sammellösung für Speiseabfälle in der Region zu etablieren.“ so Kirsten Kielholtz, Pressesprecherin des ART. „Die Sammelmengen sind von nur 2 kg pro Einwohner im ersten Jahr auf zwischenzeitlich 19kg pro Einwohner in 2020 gestiegen. Damit können die Sammelmengen inzwischen in jeder Hinsicht mit denen einer Biotonne mithalten.“
Neben den gestiegenen Sammelmengen hebt das Witzenhausen Institut, welches die Biotüte in ihren ersten Jahren wissenschaftlich begleitet, auch die Qualität der erfassten Abfälle hervor. Die Fehlwurfquote liege unter 2% und damit deutlich unter den Quoten der Biotonne. Bei den Fehlwürfen handele es sich primär um verpackte Lebensmittel sowie biologisch nicht abbaubare Plastiktüten.
Der Zweckverband will die kommenden Monate nutzen, um die Sammelmengen weiter auszubauen.