Die 21. Bayerischen Abfall- und Deponietage mussten im Frühjahr aufgrund des Ausbruchs der Covid-19-Epidemie auf den 29./30. September 2020 verschoben werden. Die Schwabenhalle in der Messe Augsburg bietet laut Veranstalter Kumas nun genügend Veranstaltungsfläche, um die geforderten Abstände zuverlässig einhalten zu können.
Ein umfangreiches, mit den Gesundheitsbehörden und dem Messestandort Augsburg abgestimmtes Hygienekonzept bilde den Rahmen für die Durchführung. Mit der Messe Augsburg als Veranstaltungsort und die erweiterte Fachausstellung erhält die Veranstaltung in diesem Jahr zudem Messecharakter. Erwartet werden insgesamt 260 Teilnehmer.
Kumas und die Kooperationspartner Bayerisches Landesamt für Umwelt, AU Consult und Bifa Umweltinstitut beabsichtigen, die Präsenzveranstaltung in gesichertem Rahmen durchzuführen, die am 29. September 2020 von Dr. Christian Barth, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, eröffnet wird.
Abfallbehandlungskapazitäten und Entsorgungssicherheit
Die bayerischen Anlagen zur thermischen Abfallbehandlung entsorgen pro Jahr den Kapazitäten entsprechend im Durchschnitt circa 3,2 Millionen Tonnen Abfall. Dadurch wird ein Beitrag zur Strom- und Wärmeversorgung und zur Ressourcenschonung durch die Rückgewinnung von Metallen und sonstiger mineralischer Stoffe geleistet. Hauptzweck der thermischen Behandlung ist und bleibt jedoch die Zerstörung von Schadstoffen und Krankheitserregern und die Inertisierung der Abfälle, um diese ohne weitere Belastungen schadlos und umweltgerecht deponieren zu können.
Durch die Importrestriktionen in China und anderen asiatischen Ländern sind in den letzten Monaten erhebliche Absatzprobleme für Altpapier und Kunststoffabfälle entstanden und es hat sich erheblicher Druck auf die Entsorgungskapazitäten ergeben. Der Bau neuer Anlagen zur thermischen Behandlung nimmt lange Planungs- und Genehmigungszeiten in Anspruch und ist aktuell politisch wohl kaum durchsetzbar. Es sind also vorrangig Maßnahmen zur Abfallvermeidung und zur Verwertung anzustreben. Welche Maßnahmen am erfolgversprechendsten sind, untersucht aktuell das Bifa Umweltinstitut. Siegfried Kreibe wird zusammen mit dem Präsidenten des VBS, Otto Heinz, erste Ergebnisse vorstellen.
Neue Anforderungen an das Recycling von Leichtverpackungen
Das im Jahr 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz fordert für die Erfassung und die werkstoffliche Verwertung hohe Quoten, die aller Voraussicht nach bis auf Weiteres noch nicht eingehalten werden können. Voraussetzung wäre, dass die Konsumenten die restentleerten Verpackungen den vorgesehenen Erfassungssysteme zuführen. Die Entsorger und Recyclingbetriebe müssen einen hohen technischen Aufwand treiben, um hohe Sekundärrohstoffqualitäten erzeugen zu können, die dann auch tatsächlich am Markt absetzbar sind. Ob mit den nach oben geschraubten Verwertungsquoten der Umwelt tatsächlich geholfen wird, dürfte fraglich sein. Die Verbote einiger weniger Einwegplastikartikel auf EU-Ebene an sich werden die Problematik der Verschmutzung der Weltmeere kaum lösen können. Ob die am Markt angebotenen Ersatzprodukte bei Betrachtung der gesamtökologischen Bilanz besser abschneiden, interessiert in den wenigsten Fällen. Um zu echten Verbesserungen zu gelangen, muss der gesamte Lebenszyklus einer Verpackung betrachtet werden und die Recyclingfähigkeit konsequent eingefordert werden. Das ist heute leider noch nicht der
Fall.
Deponietechnik im Fokus des zweiten Veranstaltungstags
Deponien zur umweltgerechten Ablagerung nicht weiter verwertbarer Abfälle sind nach wie vor unverzichtbarer Bestandteil eines integrierten Entsorgungskonzeptes. Die aktuellsten rechtlichen und technischen Entwicklungen werden am zweiten Veranstaltungstag in der Messe Augsburg vorgestellt.