Die digitalen Wasserzeichen seien als vielversprechendste Technologie aus dieser Untersuchung hervorgegangen, erhielten auch den Zuspruch der Mehrheit der Interessenvertreter und bestanden einen Probelauf auf einer Test-Sortierungslinie.
Die Markenartikelindustrie setzt sich jetzt dafür ein, die nächste Phase als Wertschöpfungsketteninitiative unter dem Namen „HolyGrail 2.0“ umzusetzen, welche in viel größerem Maßstab und Umfang stattfinden soll. Dazu gehöre auch die Inbetriebnahme einer industriellen Versuchsanlage, um die Funktionsfähigkeit der Wasserzeichentechnologien zum Zweck einer akkurateren Sortierung der Verpackungsabfälle und eines qualitativ hochwertigeren Recyclings zu erproben, sowie auch ein Szenario zur betriebswirtschaftlichen Beurteilung in großem Umfang durchzuführen.
Digitale Wasserzeichen sind, briefmarkengroße Kodierungen, die auf der Oberfläche der Verpackung von Konsumgütern angebracht werden. Sie können eine breite Palette an Kennzeichnungen, wie z. B. Angaben zu Herstellern, Bestandsführungseinheiten (SKUs; Stock Keeping Units), verarbeiteten Kunststoffen und der Zusammensetzung mehrschichtiger Gegenstände, Food- und Non-Food-Produkte usw. enthalten.
Ziel sei die Erfassung und Dekodierung des digitalen Wasserzeichens mit einer an der Abfallsortierungsanlage angebrachten hochauflösenden Kamera. Je nach übertragenen Kennzeichnungen könne die Sortieranlage den Verpackungsabfall dann in die entsprechenden Verarbeitungslinien einsortieren. Dies würde zu besseren und akkurater sortierten Abfallströmen führen und demzufolge zu qualitativ hochwertigeren Rezyklaten. Abgesehen von ihrer Funktion als „digitaler Recyclingpass“ seien digitale Wasserzeichen auch in anderen Bereichen einsetzbar, wie z. B. im Bereich der Kundenbindung, der Sichtbarkeit der Lieferkette und im Einzelhandel.