Die „Balancing Sustainability and Profitability Study“ wurde unter 200 Führungskräften und 1500 Verbrauchern in Großbritannien noch vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie durchgeführt. Die Studie zeigt, dass gestiegenes bewusstes Konsumentenverhalten Unternehmen antreibt, Nachhaltigkeit transparent in den Geschäftsbetrieb zu integrieren. Angesichts der wachsenden Nachfrage einer neuen Generation von Verbrauchern nach mehr Transparenz im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens belegt die Studie aber auch, dass zwei Drittel der Unternehmen Schwierigkeiten haben, die Auswirkungen ihrer Nachhaltigkeitsstrategien messbar zu machen.
Die Studie wurde von dem führenden Hersteller von Verpackungen aus Wellpappe Smurfit Kappa beauftragt und mit der Financial Times durchgeführt. Dabei wurden die Ansichten der Wirtschaft und der Verbraucher bezüglich Nachhaltigkeit untersucht und ausgewertet wie sich beide Gruppen anpassen, um eine nachhaltigere Zukunft zu realisieren.
Die neue Umfrage hat ergeben, dass 61% der Verbraucher erwarten, dass die Marken, die sie kaufen, klare Nachhaltigkeitspraktiken vorweisen können. Während 65% der Verbraucher sagen, dass der Preis nach wie vor ein entscheidender Faktor für ihre Kaufentscheidung ist, gaben in den vergangenen sechs Monaten mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie ein Produkt speziell deshalb gekauft haben, weil es eine wiederverwendbare oder biologisch abbaubare Verpackung hatte. 56% haben zudem mehr für ein Produkt bezahlt, das nachhaltig beschafft wurde. Boris Maschmann, Geschäftsführer von Smurfit Kappa in Deutschland: „Die Verbraucher treiben den Nachhaltigkeitstrend immer mehr an. Wir gehen davon aus, dass dies nach der Covid-19-Pandemie so bleiben wird.“
Die treibende Kraft des bewussten Konsumverhaltens wird durch die Studie bestätigt, denn 63% der Unternehmen geben an, dass ihre Einstellung zur Nachhaltigkeit kundenorientiert ist. Die Hälfte ergänzt zudem, dass ein größeres Bewusstsein der Geschäftskunden und Verbraucher für die Intensität ihrer Nachhaltigkeitspraktiken am vorteilhaftesten und ausschlaggebend für deren langfristige Wirkung sei. Gleichzeitig zeigt die Untersuchung aber auch, dass 69% der Verbraucher Schwierigkeiten haben, nachhaltiges Handeln einer Marke nachzuvollziehen.
Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass es eine Wissenslücke zwischen Marken und Verbrauchern gibt und dass die markenführenden Unternehmen der Aufgabe gegenüberstehen, besser über ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit zu kommunizieren.
„Generell ist mehr Aufklärung notwendig. Wenn Marken richtig handeln, kann die Beziehung zwischen Marke und Kunde enorm gestärkt werden“, so Maschmann.
Verbessertes Kundenerlebnis und Zufriedenheit sind die führenden Kennziffern, die 58% der befragten Unternehmen zur Messung der Investitionsrendite von Nachhaltigkeitspraktiken verwenden. Die „Balancing Sustainability and Profitability Studie“ ergab jedoch auch, dass nur 18% der Unternehmen ihre Nachhaltigkeitspläne derzeit überhaupt messen, wobei 4 von 10 Unternehmen angeben, dass die Messung das größte Hindernis für die Umsetzung nachhaltiger Praktiken sei.
Die Untersuchung zeigte zudem, dass 82% der Führungskräfte von Unternehmen Nachhaltigkeit als eine langfristige Investition und nicht als reinen Kostenfaktor betrachten. Dabei ist jedoch wichtig zu wissen, dass dies die Regeln der Finanzberichterstattung in fast drei Viertel der Unternehmen verändert und zeitgleich weniger als die Hälfte der Unternehmen in der Lage sind, Nachhaltigkeit mit finanziellen Ergebnissen zu verknüpfen.
Ein wachsendes soziales und ökologisches Bewusstsein erhöht den Druck auf Unternehmen, ihre Rolle bei der Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels und des Abfalls wahrzunehmen. Die Auswertung ergab, dass 72% der Unternehmen Nachhaltigkeit als einen dauerhaften Trend sehen. Nachhaltigkeit eröffnet auch Wachstumschancen für Unternehmen, denn 83% der befragten Unternehmen bezeichneten Nachhaltigkeit als eine Geschäftsmöglichkeit, die es zu nutzen gilt. „Nachhaltigkeit ist ein Wachstumskatalysator, aber die Unternehmen werden ein Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeitspraktiken und Rentabilität finden müssen, wenn sie die Zustimmung ihrer Stakeholder langfristig sichern wollen. Unternehmen, die den Wert einer langfristigen Investition jetzt sehen, werden in Zukunft gewinnen“, so Maschmann.