ResolVe wurde finanziell vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt, um das Recycling von Polystyrol zu untersuchen . Das Projekt bestätige, dass Polystyrol-Abfall zu einem wertvollen Rohstoff gemacht werden kann und damit eine Kreislaufwirtschaft für Polystyrol möglich gemacht wird. Im Rahmen des Projekts seien zudem der wirtschaftliche und der ökologische Aspekt des Recycling-Prozesses untersucht worden.
Die Ergebnisse des ResolVe-Projekts wurden von dem Forschungsteam, das von Franziska Nosić, Ineos Styrolution, koordiniert wurde, präsentiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die Depolymerisation ein probates Verfahren für das Recycling von Polystyrol sei. Hierbei werde Polystyrol in seine Bestandteile zerlegt. Das dabei entstandene Kondensat werde vor einer erneuten Polymerisation destilliert. Das Verfahren verspreche die Produktion von recyceltem Polystyrol, das auch gängige Standards für den Kontakt mit Lebensmitteln erfüllt.
Die Laborversuche im Rahmen des Projektes hätten gezeigt, dass bis zu 75 Prozent des Ergebnisses der Depolymerisation in die Destillation für die anschließende Produktion von neuem Polystyrol gegeben werden könnten. Ein Kernstück des Projekts sei dabei die Untersuchung der Abfallzusammensetzung und die dadurch veränderten Ausbeuten an Styrol gewesen. Diese Untersuchungen seien in der Zusammenarbeit der Projektteilnehmer IKV (Institut für Kunststoffverarbeitung), I.A.R. (Institut für Aufbereitung und Recycling) und NMB (Neue Materialien Bayreuth GmbH) durchgeführt worden. Die wichtigsten Prozess-Parameter Temperatur, Massendurchsatz, Verweilzeit und Vakuumdruck seien systematisch verändert und die besten Prozessbedingungen ermittelt worden. IKV Aachen habe diese Prozessbedingungen und de-polymerisierte Polystyrol erfolgreich in Styrol-Öl skaliert. Zusammen mit Ineos O&P seien als weiterer Teil der Studie auch andere Verfahren wie z.B. das „Steamcracking“ von Rückständen aus dem Prozess untersucht worden.
Abhängigkeiten von Verunreinigungen des Abfalls mit anderen Polymeren wurden bereits früher veröffentlicht. Die Untersuchungen hätten aber gezeigt, dass ein stabiler Depolymerisationsprozess mit einer starken Variation des Ausgangsmaterials möglich sei. Leichtgewichtiges Verpackungsmaterial und “Expandiertes Polystyrol” (EPS) hätten sich als Ausgangsmaterial für die Depolymerisation als am geeignetsten erwiesen. Während der Prozess Polyolefine als Verunreinigung toleriere, hätte das Brandschutzmittel HBCD (Hexabromcyclododecan), welches früher häufig zum Einsatz kam, großenteils entfernt werden können, auch wenn Spuren von Brom weiterhin nachweisbar waren.
Die Depolymerisation trage nicht nur zur Reduzierung von Plastikabfall und zur Wiederverwertung von wertvollen Rohstoffen bei. Eine erste Analyse der Ökobilanz des Produktionsprozesses habe auch gezeigt, dass der Prozess weniger Energie benötigt und weniger CO2 produziert als die konventionelle Polystyrol-Produktion