Ziel des Pilotprojekts ist es, im kommenden Jahr rund 200 Tonnen schwarz und weiße Folie zu sammeln und werkstofflich zu recyceln. Bei dem Projekt, das zu Beginn der Spargelsaison 2020 gestartet wird, kooperiert Erde mit dem Folienhersteller Reyenvas und Wurth Pflanzenschutz, einem Vertriebspartner von Reyenvas in Deutschland. Die Spargelbauern können gebrauchte Folien entweder auf dem Gelände von Wurth in Appenweiher abgeben, oder sie werden direkt auf dem Hof abgeholt. Besenreine, geschlitzte und entkernte Spargelfolien werden wertstofflich recycelt. Folien, die diesen Kriterien nicht entsprechen, werden thermisch verwertet. Beim Kauf von Reyenvas Spargelfolie bei Wurth erhalten Landwirte künftig ein Zertifikat, das die Kreislaufführung der Folien bestätigt und für das Marketing bspw. im Rahmen der Direktvermarktung eingesetzt werden kann.
Erde hat sich das Ziel gesetzt, weitere Spargelfolienhersteller für die Initiative zu gewinnen. Neben Spargelfolie wird angestrebt, auch Minitunnelfolie zu sammeln, da die Hersteller und Produkte einander sehr ähneln. Dazu Dr. Lorena Fricke, Projektleiterin der Initiative: „Sobald wir einen signifikanten Marktanteil erreicht haben, wollen wir auch die operative Sammlung durch Erde Mitglieder finanziell unterstützen. Dann wird das Recycling für die Landwirte zwischen 30 und 50 Prozent günstiger sein als die thermische Entsorgung“. Jan Bauer vom Systembetreiber RIGK hält auf der Expo SE am Nachmittag des 20.11.19 auch einen Vortrag über die Initiative.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 setzt sich Erde dafür ein, den Wertstoffkreislauf für Erntekunststoffe zu schließen. Aktuell sammelt der Verein bereits knapp 35 Prozent der gebrauchten Silo- und Stretchfolien und führt diese zu 100% der stofflichen Verwertung zu. 60 Prozent davon werden in Deutschland, der Rest im EU-Ausland zu wertvollen Rohstoffen recycelt, aus denen wiederum neue, hochwertige Produkte wie Agrar- und Baufolien, Bewässerungsschläuche und Müllbeutel hergestellt werden.