Heinen-Esser beglückwünschte die InwesD in ihrer Festrede zu ihrem 15-jährigen Bestehen. „So lange wir nicht über Recyclingmöglichkeiten für alle mineralischen Abfälle verfügen, brauchen wir die Deponien als Schadstoffsenke. Wir in NRW und im Bund arbeiten daran, die Verwendung mineralischer Abfälle in der Zukunft klar zu regeln. Deshalb gehört NRW auch zu den Bundesländern, die eine Mantelverordnung befürworten und an der Überarbeitung mitwirken“, so die Ministerin.
Die Ministerin wies auch darauf hin, dass die Idee eines Verbandes der Deponiebetreiber ursprünglich aus NRW stammte. Dass heute mit der InwesD ein Bundesverband als einheitlicher Ansprechpartner zur Verfügung stehe, erleichtere die Abstimmungsprozesse auf Bundes- und Landesebene deutlich. In den letzten Jahren sei so ein Vertrauensverhältnis entstanden, dass die Bundesländer die Fachkompetenz der Deponiebetreiber und deren Wissen in den Entscheidungsprozessen nutzen; aufgrund der ehrlichen und fairen Umgehensweise miteinander eine „Win-Win-Situation“ für beide Seiten.
Ministerialdirektor a.D. Dr. Helge Wendenburg zog für das BMU Bilanz für die Zusammenarbeit mit der InwesD. „Man sei immer fair miteinander umgegangen. Das sei wohl auch das Erfolgsrezept der InwesD“. Dennoch seien und bleiben Deponien die letzte Option. Alle Verwertungsoptionen müssten vorrangig betrachtet werden. Gleichwohl betonte Dr. Wendenburg, der immer noch in zahlreichen europäischen Organisationen aktiv ist, den wohl höchs-ten Standard, den deutsche Deponien darstellen, ein Vorzeige-Beispiel für die EU. „Trotz EU-Deponierichtlinie hinken zahlreiche EU-Staaten den Standards immer noch hinterher. Für viele EU-Staaten stelle die Deponierung trotz EU-Rechtsetzung nach wie vor die übliche Entsorgungsvariante dar. Hier müsse nicht nur per EU-Gesetzgebung, sondern auch faktisch ganz zeitnah eine Wende herbeigeführt werden“, so Wendenburg.
Hartmut Haeming, der langjährige Vorsitzende der InwesD, zeichnete zunächst die Entwicklung der InwesD mit all ihren Mitgliedern, Städten, Kreisen, PPP-Organisationen und auch international tätigen Konzernen nach. Die InwesD sei heute eine starke Gemeinschaft, zumal seit 2018 auch offiziell als rechtsfähiger Verband tätig.
Eine wesentliche Aufgabe werde sicherlich der Beitrag der Deponien zum Klimaschutz sein. Haeming wies allerdings auch darauf hin, dass die Deponien durch Schließung der Deponien für organische Abfälle in Deutschland quasi schon das Kyoto-Abkommen gerettet haben.
„Eine Herausforderung wird im Klimaschutz darin bestehen, dass eine geopolitische Auf-gabe von den Gesellschaften heute gelöst werden müsse, die wohl erst in 100 bis 150 Jahren international dafür bereit sein werden“, so Haeming. „Wir haben leider nicht die Zeit. Deshalb wird es für die deutsche Politik eine gigantische Herausforderung, den Klimaschutz in der Welt zu implementieren!“