Die Mendiger Basalt Schmitz Naturstein GmbH & Co. KG arbeitet bereits seit über 25 Jahren mit Naturstein und Recycling. Die Anfänge der Familiengeschichte begannen nach dem letzten Weltkrieg mit dem Abbau von Bims. Heute verfügt das Unternehmen in der Vulkanregion der Eifel über 6 Steinbrüche. Der geschäftsführende Gesellschafter Rainer Krings stellt gemeinsam mit seiner Frau Nicole in zweiter Generation die Weichen für die Arbeit mit Naturstein und Recycling.
So errichtete das Familienunternehmen, das neben der Natursteinaufbereitung 1995 ein Steinsägewerk im Basaltsteinbruch in Betrieb nahm und später auch Tuff verarbeitete, 2013 einen über 6 Hektar großen Wertstoffhof. Die dafür eigens gegründete Meba Bodenverwertung GmbH konzentriert sich auf die Annahme und Aufbereitung von Böden, Bauschutt-, Eisen- und Holzmaterialen.
„Dass die Recyclingbranche unseren Natursteinbetrieben Marktanteile wegnimmt, konnten wir zu Beginn des neuen Jahrtausends in der Region deutlich spüren. Es lag also auf der Hand, diesem Trend zu begegnen und auf den Zug aufzuspringen“, so Krings. Der neue Wertstoffhof bietet Lagerkapazitäten von 250.000 Tonnen, die die Meba so effektiv wie möglich verwerten möchte: „Material anzunehmen ist eine Sache, es aber anschließend so aufzubereiten, dass attraktive Verkaufsprodukte verfügbar sind und Lagerkapazitäten frei werden, gestaltet sich als weitaus aufwendiger. Angelieferte Materialien enthalten häufig Störstoffe, Leichtstoffe und Eisenanteile oder sie wurden vorher chemischen Belastungen ausgesetzt“, erklärt der Unternehmer.
Um sich den Herausforderungen zu stellen, nutzte man für die Aufbereitung zunächst den Bestand der mobilen Anlagen aus den Steinbrüchen, während sich Krings nach innovativeren Lösungen umsah. Im Einsatz auf der Kernkraftwerk-Abrissbaustelle Mülheim-Kärlich lernte der Geschäftsführer der Meba die ersten Möglichkeiten und Vorzüge einer mobilen GIPO Aufbereitungsanlage durch einen Kollegenbetrieb kennen. Nach einer ersten Beratung fuhr er im Oktober 2018 mit Rolf Lieben von Apex-Fördertechnik, dem deutschen Vertriebspartner für GIPO-Produkte, zum Hersteller in die Schweiz.
Die Erfahrungen der Schweizer im Umgang mit Bauersatzstoffen sowie mit der Aufbereitung von Recyclingmaterial überzeugten ihn auf Anhieb. Als sich anschließend herausstellte, dass ihm GIPO buchstäblich einen Maßanzug für seine Anwendungen schneidern würde, erfüllte sich Krings’ Wunsch: Eine mobile Prallbrecheranlage mit aktiver Vorabsiebung und einem Nachsieb, ein über dem Brecheraustragsband in Längsrichtung montierter Magnetabscheider zur Entfernung der Eisenanteile und zwei Windsichter – jeweils untergebracht im Überkornkreislauf und im Sieb-Unterdeck.
Nach nur 2 Stunden „Bedenk-” und knapp 10 Monaten Bauzeit war es dann so weit: Der Geschäftsführer der Meba zeigte sich auf der RecyclingAKTIV hocherfreut, als ihm die maßgeschneiderte Anlage vorgestellt wurde. In einem Rundgang erläuterte er: „Das integrierte Doppeldecker-Vorsieb verarbeitet das Material über einen sauberen Trennschnitt. So lassen sich rechtzeitig Feinanteile separieren, die im Endprodukt nichts verloren haben.“ Begeistert zeigte sich Krings auch vom massiven 1,2 Meter breiten Rotor der nachgeschalteten Prallmühle, den robusten Lagern und der soliden Vibrorinne mit ihren 3 cm starken Verschleissplatten. Hinter dem Brecher mit einer Einlauföffnung von 1279 x 920 mm steht ein wirtschaftlicher und energiebewusster Direktantrieb. Sowohl Rinnen, Siebe als auch Förderbänder profitieren vom vollhydraulischen Antriebskonzept. „Wir kommen bei dieser Anlage ohne empfindliche SPS- oder Schütz-Steuerungen aus. Es gibt lediglich einen Hydraulikkreislauf. Haben Sie den kleinen Stromkasten gesehen …?“ Rainer Krings weist auf einen leicht zugänglich kleinen Schaltschrank auf der Plattform.
Was die Platzierung des Magnetabscheiders anbelangt, hatte die Meba bereits schlechte Erfahrungen mit anderen Brechern gesammelt: „Nach 3 Betriebsstunden einer anderen Prallmühle war auch gleich das Förderband kaputt. Der Grund: Unter dem Magnet wurde in Querrichtung ausgefördert. Die Option, den Magneten bei GIPO in Längsrichtung einzubauen, war es mir von der ersten Sekunde an wert … Ich rechne damit, dass der Gurt der neuen Maschine durch diese Ausrichtung 10.000 Stunden schafft.“
Die Bänder der Giporec R131 FDR Giga DA sind großzügig ausgelegt, denn von der Aufgabe bis zum Austrag wird die Förderstrecke zur Optimierung des Materialflusses immer breiter. Das 1,40 Meter breite Brecheraustragsband verhindert Klemmer unter dem Rotor und an den Übergabestellen.
Nach der Beseitigung des Eisenmaterials durch den Magneten durchläuft das gebrochene Material die mit 1,5 x 5,5 Meter großzügig ausgelegte Doppeldeckersiebeinheit. Das Überkorn läuft zurück in die Anlage, das Mittelkorn 11/45 und die Splittkörnung 0/11 mm verwendet Meba als verkaufsfähige Bauschuttgemische u.a. für die Pflastersteinindustrie und Bohrummantelungen.
Die große und mit 75 Tonnen nicht gerade leichtgewichtige GIPO Kombianlage ist für Rainer Krings genau die richtige: „Ich halte nichts von großen Umrüstaktionen. Wenn wir 10 Stunden am Stück produzieren, müssen am Ende des Tages auch 2.500 Tonnen sauberes Material dort liegen.“
Die zwei Windsichter, mit denen er seine Anlage zusätzlich ausgestattet hat, dienen der Qualitätssteigerung des Endproduktes: „Nur so können wir im Recycling eine 99%-ige Reinheit des verkaufsfähigen Materials erzielen.“
Die Meba plant für die neue Maschine eine Jahresproduktion von 200.000-250.000 Tonnen. Der Unternehmer setzt dabei auf besondere Qualitäten: „Bei einfachem Recyclingmaterial wie 0/45 sind die Preise am Markt heute kaputt. Solche Materialien werden zum Teil sogar schon verschenkt oder mit Zuzahlung abgegeben. Wenn wir eine qualitativ überzeugende Schottertragschicht produzieren, ist die Mehrinvestition dieser Anlage innerhalb von anderthalb Jahren amortisiert.“
Zum Transport kann die Siebanlage abgekoppelt und separat verfahren werden. Damit lässt sich temporär das Gesamtgewicht der Anlage von 75 Tonnen auf 60 Tonnen reduzieren. Eine Bandwaage soll in nächster Zeit ebenfalls nachgerüstet werden.
Von der Messe aus geht die neue GIPO Anlage als erstes zum Kühlturmabriss nach Mülheim-Kärlich, um dort 30.000 Tonnen zu 0/11er Material zu verarbeiten. Anschließend kommt sie auf dem Wertstoffhof zum Einsatz. Die Aufgaben sind voraussichtlich interdisziplinär: „Sollten neben dem Recycling außerhalb des Geländes und den Aufgaben auf unserem Wertstoffhof noch Kapazitäten frei sein, verfahren wir die Anlage zur Aufbereitung von Tuff in unseren nur ein paar Kilometer entfernten Steinbruch. Es ist also an alles gedacht.“
Mit Service und Ausführung zeigt sich der Unternehmer sehr zufrieden: „Sei es die Beratung durch Herrn Lieben von Apex-Fördertechnik oder die Ausführung bei GIPO – alles lief reibungslos und unkompliziert. Selbst für unsere speziellen Anforderungen fand man auf Anhieb die passende Lösung.“ Rainer Krings ist von der maßgeschneiderten Anlage und ihrer Langlebigkeit überzeugt: „Vielleicht arbeiten damit noch meine Enkel. In jedem Fall ein neues Level für unsere Qualitätsstandards.