Während das Klimakabinett unter Vorsitz von Kanzlerin Angela Merkel für die Sektoren Verkehr und Wohnen detaillierte Maßnahmen beschlossen hat, hätten sich die Minister beim Thema Kreislaufwirtschaft auf wenige Worthülsen beschränkt.
„Als einer der zukunftsträchtigsten Wirtschaftszweige erhält die Kreislaufwirtschaft im Maßnahmenpaket mit Abstand am wenigsten Aufmerksamkeit – das ist schon ein starkes Stück“, kritisiert Michael Wiener, CEO des Grünen Punkts. „Kreislaufwirtschaft spart CO2 ein, schont wertvolle Ressourcen und schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze. Wer dieses Potenzial ignoriert, agiert kurzsichtig.“
Das Maßnahmenpaket sehe Potenziale lediglich „in der aeroben Stabilisierung von Deponien durch Belüftung“. „Eine Einsatzquote für Recyclingkunststoff etwa, mit der wir einen wesentlichen Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz leisten könnten, fehlt völlig“, moniert Wiener.
Mit dem vorgelegten Maßnahmenpaket will die Bundesregierung die Weichen stellen, damit Deutschland die Klimaziele bis 2030 erfüllt. In den kommenden Monaten werden Bundesregierung und Parlament ein entsprechendes Gesetzespaket vorbereiten und beschließen. „Es wäre ein fatales Zeichen, wenn die verantwortlichen Ministerien den Wert der Kreislaufwirtschaft weiter ignorieren und die dringend notwendige politische Unterstützung für die Kreislaufwirtschaft ausbleibt“, sagte Wiener.