Erstmals in Österreich seien die Einstellungen zur Circular Economy sowohl von Unternehmen als auch von Konsumenten analysiert und die Ergebnisse verknüpft worden. Im Auftrag der ARAplus führte GfK im Juni 2019 eine Studie zur Circular Economy Fitness von Unternehmen und der Rolle der Konsument/innen durch. „Das Bild ist vielschichtig. Insgesamt stehen die Zeichen für Circular Economy in Österreich auf Grün“, interpretiert Harald Hauke, Geschäftsführer von ARAplus, die Ergebnisse.
Die heimischen Unternehmen quer durch alle Branchen würden den Circular-Economy-Ansatz als Chance für ihr Unternehmen sehen. Drei von vier Unternehmen setzten bereits erste Kreislaufwirtschaftsschritte bzw. planen, dies zu tun. Dazu zählten sie in erster Linie Reduktion von Abfällen, Recycling von Gütern und Verpackungen sowie Verbesserung des Abfallmanagements. 63% der befragten Unternehmen würden es als wichtig für ihr Geschäft erachten, sich als nachhaltiges Unternehmen zu positionieren. Doch die Unsicherheit sei groß: Rund ein Drittel der Unternehmen sehe die komplexe Gesetzgebung als größtes Hindernis bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft, für 29% stellen hohe Kosten ein Hemmnis dar.
Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung flossen in den ersten ‚Circular Economy Barometer Österreichs‘ ein. Er gibt ein Statusbild der österreichischen Unternehmen in Bezug auf Kreislaufwirtschaft. „Der Wert von knapp 56% zeigt, dass die Bereitschaft der heimischen Unternehmen überwiegend gegeben ist.“, fasst Harald Hauke zusammen. „Für ARAplus sind die Ergebnisse ein klarer Auftrag, die heimischen Unternehmen bei ihrer Circular-Economy-Agenda wie bisher tatkräftig zu unterstützen. Wer jetzt auf Kreislaufwirtschaft setzt, wird im Wettbewerb vorne sein. Davon bin ich überzeugt.“ Denn das Kreislaufwirtschaftspaket, auf das sich die Staaten der EU geeinigt haben, fordere den raschen Umbau von der bisherigen linearen zu einer zirkulären Wirtschaft.
Das Umweltbewusstsein generell sowie das Commitment der österreichischen Bevölkerung zur getrennten Verpackungssammlung seien im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hoch. Fast 80% der befragten Konsumenten hätten angegeben, die Erhaltung der Natur sei ihnen wichtiger als weiteres Wirtschaftswachstum. Mehr als ein Drittel zeige sich sogar bereit, für umweltfreundliche Verpackungen mehr Geld auszugeben. Doch nicht in allen Bereichen würden die Taten den Einstellungen und den Worten folgen.
Ursula Swoboda, Commercial Director GfK: „Generell gilt bei der Selbsteinschätzung von umweltfreundlichem Konsum oder etwa auch beim Thema Pfand: ,Nachhaltig sprechen, aber convenient handeln‘. Das heißt, der Konsument handelt anders, als er anderen gegenüber angibt. Hier orten wir auf jeden Fall Potenzial für ein noch größeres Engagement der Konsumenten.“