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Neue Recyclingverfahren für E-Schrott

Ein Konsortium, bestehend aus der Technischen Hochschule Aschaffenburg, der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS sowie den Industriepartnern Sesotec und Mairec, hat sich im Rahmen des Projekts «IRVE – Innovative Recycling Verfahren für Elektroschrott» zum Ziel gesetzt, neue Prozesse zur effizienten Rückgewinnung wertstoffhaltiger Bauteile aus Elektroschrott zu finden.
Foto: Jürgen Acker; pixelio.de
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In der Regel würden in bereits bestehenden Recyclingverfahren grobe Schredder zur Zerkleinerung des Elektroschrotts mit anschließenden energieaufwendigen Schmelzprozessen eingesetzt. Da beim Elektroschrott die verschiedenen Komponenten häufig miteinander verlötet, verschweißt oder verklebt seien, besteh beim Schreddern der Nachteil, dass der Elektroschrott zwar in viele Teile zerkleinert wird, jedoch die verschiedenen Materialkomponenten noch verbunden sind. Zudem gingen im Schmelzverfahren weitere Wertstoffe wie zum Beispiel die Kunststofffraktionen verloren.

Das Projekt IRVE will hier ansetzen, um das Recycling von E-Schrott zu optimieren. Dazu würden zwei verschiedene Ansätze untersucht: Beim ersten Verfahren werde der Elektroschrott mithilfe von Sensoren erfasst. Die Daten würde für Suchalgorithmen verwendet, die wertstoffhaltige Bauteile identifizieren. Im Anschluss würden genau diese Bauteile entstückt. Beim zweiten Verfahren werde der Elektroschrott mittels der sogenannten elektrohydraulischen Zerkleinerung zerlegt. Das Verfahren basiere auf Schockwellen, die durch gepulste Funkenentladungen entstehen und über ein flüssiges Trägermedium auf das Material übertragen werden. Durch diese kurzen, aber heftigen mechanischen Stöße würden gezielt Schwachstellen im Material angegriffen. Die Auftrennung erfolge an makroskopischen Verbindungsstellen (gelötet, geschweißt, geklemmt, geklebt, geschraubt) oder an mikroskopischen Grenzflächen (Korn- oder Phasengrenzen). Im zweiten Schritt würden die Komponenten dann über eine automatisierte Sortierung in einzelne Stofffraktionen getrennt. Beide Verfahren würden nicht nur hinsichtlich der Effektivität der Aufkonzentrierung der Wertstoffe, sondern auch in Bezug auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht und miteinander verglichen. Es soll dabei ermittelt werden, welches Verfahren für welchen Stoffstrom wirtschaftlich nutzbar ist.

Die Ergebnisse des Projektes sollen dann direkt in Anlagen und Prozessen der beteiligten Industriepartner zur Optimierung der Recyclingverfahren eingesetzt werden.
Das Projekt IRVE wurde im Rahmen des Projektverbunds für mehr Ressourceneffizienz in der bayerischen Wirtschaft, insbesondere für KMU und Handwerk – ForCYCLE II ins Leben gerufen und ist Teil des 7-Punkte-Plans der Bayerischen Staatsregierung vom 31.07.2018. Dieser wurde als Maßnahme der aktuellen Umweltpaktvereinbarung zwischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft vom StMUV vorbereitet.

Quelle: Fraunhofer IWKS

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