„In den 70er sind wir noch ein Jahr mit unseren Ressourcen ausgekommen. Doch heute übernutzen wir die Erde, greifen wichtige Reserven an und verschwenden zu viele Ressourcen, eigentlich bräuchten wir 1,75 Erden um unseren Verbrauch zu decken.“
Zwar habe Dr. Hauschulte seit Amtsantritt 2018 intern Maßnahmen wie Solarstrom, energieeffizientere Betriebszeiten an Großgeräten oder satellitengestützte Optimierungen der Logistik unterstützt, über die eigentliche Wiederverwertung mache er sich aber am meisten Sorgen: „Kaum einer versteht, wie komplex Recycling wirklich ist. Wir werfen alles in zwei oder drei verschiedene Tonnen und glauben, dass die Technik am Ende die Abfälle sortiert und die aussortierten Rohstoffe wieder benutzbar sind. Das ist ein Irrglaube und auch hier ist politische Unterstützung wichtig.“
Der Tag, an dem die Menschheit das Budget der Natur verbraucht hat, rücke immer weiter an den Jahresanfang. „Da dürfen wir politisch nicht nur über Verbote von Strohhalmen und Inlandsflügen diskutieren, sondern müssen endlich auch über eine erhebliche Förderung der Kreislaufwirtschaft reden“, so Hauschulte. Er fordert einen funktionierenden Markt für recycelte Rohstoffe: „Wie soll ich als Unternehmer sonst das Recycling einer Zukunft mit zu knappen Rohstoffen sicherstellen, wenn wir heute nicht mal das bezahlt bekommen, was meine Mitarbeiter eigentlich für die Klimaschutzleistung verdient hätten?“
Wenn Europa, wie zuletzt von der designierten EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in ihrem „Grünen Deal“ gefordert, bis 2050 klimaneutraler Kontinent werden soll und muss, gehe das nur mit einer politischen Agenda für eine starke und geförderte Kreislaufwirtschaft. Gerade eine innovative europäische und deutsche Industrie müsse gestärkt und geschützt werden, recycelte Materialien in der Produktion einzusetzen und im Kreislauf zu behalten. Zudem seien massive Imagekampagnen für den Einsatz von Recyclingrohstoffen notwendig. Hauschulte appelliert deshalb: „Wenn wir heute die Kreislaufwirtschaft vernachlässigen wird sie zerstört sein, wenn wir sie alle brauchen und der Erdüberlastungstag wird schon bald im Januar sein.“