Dieses Bewertungstool stellt Henkel auf seiner Webseite öffentlich zur Verfügung, damit es noch weitere Unternehmen und Organisationen nutzen und so einfacher nachhaltige Verpackungslösungen entwickeln können, heißt es vonseiten des Konzerns.
„Wir wollen die offene Zusammenarbeit fördern und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen“, sagt Dr. Thorsten Leopold, Leiter der internationalen Verpackungsentwicklung für Reinigungsmittel bei Henkel. „Das kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten – und zwar mit klaren Definitionen und einheitlicher Bewertung. Dazu wollen wir mit unserem Bewertungstool für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen beitragen.“
Das Software-Tool EasyD4R basiere auf öffentlichen und anerkannten Kriterienkatalogen wie beispielsweise von Plastics Recyclers Europe und ist bei Henkel unternehmensweit im Einsatz. Das Ziel: eine schnelle und zuverlässige Überprüfung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen bereits während der Produktentwicklung. Genau das hat eine unabhängige Prüfung durch das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT bestätigt. Die Wissenschaftler analysierten dafür die Bewertungssoftware und deren Ergebnisse und verglichen sie mit nationalen sowie internationalen Standards.
„Mit dem Tool kann die Recyclingfähigkeit von Produktverpackungen sehr gut bewertet werden“, sagt Dr.-Ing. Markus Hiebel, Abteilungsleiter für Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement bei Fraunhofer UMSICHT. „Wir freuen uns, dass Unternehmen wie Henkel ihre Verantwortung wahrnehmen und einen Beitrag zur Entwicklung von recyclingfähigen Verpackungen leisten.“
Standard für Lieferanten von dm-drogerie markt
Auf Anfrage hatte Henkel sein Bewertungstool bereits seit Anfang des Jahres auch mit anderen Unternehmen und Organisationen geteilt. Zudem hat Henkel die Anwendung in dem von dm-drogerie markt initiierten Rezyklat-Forum vorgestellt – die 32 Mitglieder bestehend aus Händlern, Herstellern, Entsorgern und Verpackungsherstellern bilden die gesamte Wertschöpfungskette entlang der Kreislaufwirtschaft ab. Das Feedback der Forum-Teilnehmer war sehr positiv, dm-drogerie markt führte das Tool als Standard für seine Lieferanten ein. „Gemeinsam mit unseren Partnern im Rezyklat-Forum setzen wir uns für die Vermeidung und Reduzierung von Kunststoffverpackungen, eine Erhöhung der Recyclingquoten und eine stärkere Verwendung von Rezyklaten ein. Dabei ist es wichtig, die bestehenden Systeme für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu fördern, um sicherzustellen, dass von den Kunden benutzte Produktverpackungen wieder vollständig recycelt werden können. Das EasyD4R-Tool von Henkel leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, sagt Sebastian Bayer, Sprecher des Rezyklat-Forums und als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Marketing + Beschaffung.
Kreislauffähigkeit per Knopfdruck bestimmen
Die Software bewertet die Recyclingfähigkeit von Verpackungen anhand ihrer Zusammensetzung und der einzelnen Gewichtsanteile der jeweiligen Bestandteile wie zum Beispiel Grundmaterialien, Verschlusssysteme, Etiketten oder Farben. Für alle Bestandteile ist die jeweilige Eignung für die Sortier- und Recyclingprozesse hinterlegt. Auf dieser Basis zeigt EasyD4R nach einem Ampelbewertungssystem ein klares Ergebnis an: Es veranschaulicht, welches Design zu welchem Prozentsatz recyclingfähig ist und wo Verbesserungspotenziale bestehen. So unterstützt es bei der Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen.
Engagement für nachhaltige Verpackungen
Henkel hat sich im Rahmen seiner Verpackungsstrategie das Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2025 alle Verpackungen recycelbar, wiederverwendbar oder kompostierbar sind*. Der Anteil an Rezyklat in den Verpackungen von Konsumentenprodukten in Europa soll auf 35 Prozent steigen.
„Als Hersteller, für den Plastik ein wichtiges Verpackungsmaterial ist, übernehmen wir Verantwortung. Wir haben schon viele Fortschritte erreicht, gleichzeitig gibt es aber auch noch viel zu tun“, sagt Dr. Thorsten Leopold. „Deshalb engagieren wir uns neben der Umsetzung unserer Verpackungsstrategie in zahlreichen industrieübergreifenden Initiativen und Kooperationen, um neue Lösungen voranzutreiben.“