Steinmüller Babcock Environment hat nach eigenen Angaben den Auftrag für die Modernisierung des Gemeinschaftsmüllheizkraftwerks Ludwigshafen erhalten. Der Liefer- und Leistungsumfang umfasst demnach die Planung und Errichtung der Kesselanlage inklusive Rost und Nebenanlagen für zwei Linien. Auftraggeber ist das Unternehmen Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen (GML). Die Inbetriebsetzung der zweiten Linie ist für Sommer 2024 geplant.
Mit dem Projekt Ignis plant GML in Ludwigshafen eine umfassende Sanierung des Müllheizkraftwerks, um die Abfallentsorgung der Region für die nächsten 25 Jahre sicherzustellen. In der Anlage werden Siedlungs- und Gewerbeabfälle von rund einer Millionen Menschen aus der Region thermisch verwertet. Das Gemeinschafts- Müllheizkraftwerk Ludwigshafen wurde vor über 50 Jahren errichtet, die beiden ältesten der drei Kessel sind 30 und 23 Jahre alt. Rein ökonomisch kam eine reine Sanierung der drei Linien aus Sicht von Steinmüller Babcock nicht in Frage; daher werden nun zwei Linien neugebaut. Parallel wird eine der drei vorhandenen Linien saniert, die anderen beiden werden zurückgebaut. So können die beiden neuen Linien in Betrieb gehen, ohne den Betrieb der vorhandenen drei Linien zu stark einzuschränken. Im Durchschnitt soll in den fünf Umbaujahren 90 Prozent der Kapazität erhalten bleiben.
Die zwei neuen Linien sollen je nach Betriebszustand je Kessel 90.000 bis 100.000 Tonnen pro Jahr zur Gesamtleistung von jährlich 235.000 Tonnen beitragen, mit einer thermischen Kesselleistung von je 30 Megawatt. Die Kessel erzeugen Hochdruckdampf, der im direkt benachbarten Fernheizkraftwerk des Regionalversorgers TWL in Fernwärme und Strom umgewandelt wird.