In der Aus- und Weiterbildung steckt die Zukunft der Baubranche, denn was nützt die beste Technik, wenn der Fahrer sie nicht anwenden kann? Vor diesem Hintergrund eröffnete vergangenen Herbst die Baumaschinenwelt Coreum.
Von der einmaligen Verbindung von bestens ausgestattetem Praxisgelände und modernen Schulungsräumen profitierten unlängst die Teilnehmer des Fahrertrainings Umschlag. Elf Teilnehmer versammelten sich zu der dreitägigen Schulung. Mit Andreas Gruber und Christian Föhrenbach stellte das Coreum zwei erfahrene und kompetente Trainer, die zunächst die Sicherheit in den Fokus nahmen: Unfallverhütungsvorschriften, Sicherheitsvorschriften und Maschinensicherheit. In der folgenden Einheit zu Aufbau und Funktion der Umschlagmaschinen erschloss sich den Teilnehmern so manche physikalische Gesetzmäßigkeit.
Um den unterschiedlichen Wissensstand der Anwesenden auszugleichen und die Lernmotivation dauerhaft zu erhalten, wurde die Theorie durch praktische Übungen ergänzt und aufgelockert. Ob im hauseigenen „Sandkasten“ oder auf der Freifläche, im direkten Umgang mit den Maschinen konnten die Teilnehmer ihre neu erworbenen Kenntnisse umsetzen und bei einem Parcours mit Pendelgewicht auch mal Grenzerfahrungen machen. „Für mich war das Austesten der Grenzen der Maschine sehr spannend,“ bestätigt Achim Neander von der Firma August Kutter in Memmingen. „Das ist nur in solch einer Schulungssituation unter Aufsicht eines Trainers möglich. Ich fühle mich jetzt deutlich sicherer im Umgang mit meiner Maschine.“
Vom richtigen Abstützen der Maschine über Wahl und Einsatz passender Anbaugeräte hin zu Wartung und Pflege – dank des abwechslungsreich gestalteten Programms kam nie Langeweile auf. In Testspielen erprobte man das effektive Positionieren zum Umschlagsgut bzw. zur Ladestelle und nutzte ausgiebig die vielfältigen Trainingsmöglichkeiten vor Ort.
Immer wieder gab es Gelegenheit zum fachlichen Austausch. „Der Erfahrungsaustausch untereinander war sehr wertvoll. Es wurde viel diskutiert“, erzählt Ungur Remus von der Orth Recycling GmbH aus Heidelberg. „Die alten Hasen haben von den jungen gelernt, und die jungen von den alten. Dafür ist solch ein offenes Training Gold wert.“
Das Fahrertraining wurde durch eine Wissensabfrage abgerundet und beendet. Die Teilnehmer nehmen außer ihrem Befähigungsschein die Gewissheit mit, das Trainingsziel erreicht zu haben: Der effektive und materialschonende Umgang mit Umschlagmaschinen und deren Anbaugeräten wird in Zukunft für mehr Produktivität und Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen. „Jeder, der auf einem Umschlagbagger sitzt, sollte dieses Training besuchen,“ fasst Bernd Lowigus von der TSR Recycling GmbH & Co. KG aus Lünen zusammen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich Interessierten mit mindestens einem Jahr Erfahrung im November.