Die K.R.O. Kompostierungsgesellschaft Region Osnabrück mbH (K.R.O.), Bohmte, ein Beteiligungsunternehmen der Gesellschafter Remondis GmbH & Co. KG, Melsdorf (90 Prozent) und der Schwegermoor GmbH, Bohmte (10 Prozent), eröffnete heute die neue Bioabfallaufbereitungsanlage, in der unter anderem die Bioabfälle aus dem Landkreis Osnabrück, der Stadt Osnabrück und der Hansestadt Bremen nach modernsten Standards verwertet werden, heißt es vonseiten des Unternehmens.
Auf dem 60.000 Quadratmeter großen Grundstück nordöstlich von Osnabrück an der Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen werden jährlich rund 120.000 Tonnen Bioabfälle und Grünschnitt zu hochwertigen Komposten und Biogas verarbeitet. Als Folge des Klimawandels verlängere sich im kurz- bis mittelfristigen Trend sukzessive die Vegetationsperiode der Pflanzen, sodass bereits heute beständig steigende Grünschnittmengen zur Verwertung angeboten werden. Der zunehmende Einsatz der Biotonne berge ebenfalls Potenzial für eine weitere Erhöhung der Menge zu verwertender Bioabfälle, wodurch sich die wirtschaftlichen Perspektiven des Standortes noch einmal verbessern.
Der teilweise Neubau der Anlage war nach einem Totalverlust durch Brandschaden im Jahr 2014 notwendig geworden. Hieraus ergab sich die Chance zu einer umfassenden technischen Modernisierung. Die Anlage wurde um eine Grünschnittbehandlungsfläche sowie eine Vergärungsstufe ergänzt, die durch die Extraktion von Methangas ein Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung versorgt. Methangas, das bei allen organischen Verrottungsprozessen entsteht, ist 25-mal klimaschädlicher als CO2. Die neue Anlage leitet das Biomethan direkt zur Verstromung vor Ort in das angekoppelte Blockheizkraftwerk, wo es klimaneutral zu regenerativem Strom umgewandelt wird.
Diese moderne Kraft-Wärme-Kopplung leiste somit nicht nur einen Beitrag zur regenerativen Energieerzeugung, sondern trage in erheblichem Maß zum Erreichen der Klimaschutzziele bei, heißt es weiter.
Wolfgang Schöning, Geschäftsführer der K.R.O, betont die überregionale Bedeutung der neuen Anlage: „Mit einer Gesamtkapazität von 120.000 Tonnen sind wir in der Lage, die Bioabfälle des Landkreises Osnabrück und der umliegenden Regionen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens bis hin zu den norddeutschen Bundesländern mit modernster Technik klimafreundlich zu verwerten.“
Geschäftsführer Arne Tiedemann betont noch einen weiteren gewichtigen Vorteil des in der Anlage produzierten Komposts: „Gerade in Zeiten zunehmender Trockenheitsperioden leistet unser Kompost, der bis zu fünfmal mehr Wasser speichern kann, als Böden ohne Kompost, einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft und Gartenbau. Mit der Co-Vergärung und Verstromung des Biogases vor Ort tragen wir obendrein zum Gelingen der Energiewende und zum Schutz des Klimas bei.“
Zu den Abnehmern des mit dem RAL-Gütesiegel der Bundesgütegemeinschaft Kompost ausgezeichneten Qualitätskomposts aus Bohmte gehören neben konventionellen landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region auch die für Bioland und Naturland zertifizierten Höfe.