Zentrale Themen des circa einstündigen Dialogs waren neben dem derzeit novellierten Landesabfallgesetz und der Gewerbeabfallverordnung, vor allem die Bioabfallqualitäten.
„Europa ist auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, um die begrenzten Ressourcen dieses Planeten optimal zu nutzen. Bioabfälle sind dabei der für eine Kreislaufwirtschaft geeignete Abfallstrom par excellence. Natürliche Prozesse bauen diese ‚Abfälle‘ in neue Biomasse um, die sich schadlos in die natürliche Umwelt einfügt. Das funktioniert jedoch nur, wenn schon im Haushalt die über die Biotonne erfassten Abfälle aus Küche und Garten möglichst frei von störenden und schädlichen Stoffen sind. Plastik ist dabei besonders kritisch und hat nichts in der Biotonne zu suchen“, sagte Ministerin Heinen-Esser bei ihrem Besuch in Ennigerloh.
„Die Zunahme der Kunststoffabfälle im Bioabfall, unter anderem durch den Einsatz von „Bioabbaubaren Beuteln“ stellt unsere Mitglieder immer wieder vor Herausforderungen“, so Thomas Grundmann, Vorsitzender der ASA. „Dank des technischen Fortschritts können die Beutel zu einem großen Teil aus dem Kompost entfernt werden und das Produkt als Dünger eingesetzt werden“, fügt Grundmann hinzu. „Als Entsorger können wir aber nicht dauerhaft alles ausbaden!“, so der Vorsitzende abschließend.
„Um die Zunahme von Störstoffen im Bioabfall langfristig in den Griff zu kriegen, müssen daher verlässliche und praktikable Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht werden“, so Katrin Büscher, Geschäftsführerin der ASA. „Wir müssen das Kunststoffrecycling entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbessern“, ergänzt Büscher. „Impulse hierfür müssen im Zusammenspiel aller Akteure aus der Politik kommen“, hält sie fest.
Bianca Winkelmann, umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Landtag NRW, begrüßt die bundes- und landesweiten Initiativen im Kampf gegen Plastik. „Neben Verboten, die die Politik aussprechen kann, müssen wir auch Anreize für die Verbraucher schaffen, um auf Einweg-Verpackungen zu verzichten“, so die gelernte Landwirtin, die auch die Diskussionen der Landwirtschaft um den Einsatz von Komposten kennt.
Dass das Sprichwort: „Früh übt sich, was ein Meister werden will!“ im Entsorgungszentrum in Ennigerloh Programm ist, zeigte Michael Dierkes von der Unternehmenskommunikation bevor es zur Besichtigung in die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage ging. „Die Wertstoffwerkstatt ist ein außerschulischer Lernort, mit dem wir Klein und Groß vernetzen und die Bildungseinrichtungen im Kreis unterstützen. Hier werden komplizierte technische Zusammenhänge der Abfallbehandlung erklärt“, so Dierkes, der das Projekt vor einigen Jahren auf den Weg gebracht hat.
In Ennigerloh werde man auch dem diesjährigen Motto des Umwelttags „Insekten schützen – Vielfalt bewahren!“ gerecht, so die ASA abschließend. Auf der renaturierten Fläche der Deponie sollen bald Bienenstämme ansässig und durch hausinterne Imker fachgerecht betreut werden.