Die ersten Forschungsarbeiten für die „virtuelle Batterie“ von Trimet begannen nach Angaben des Unternehmens vor sechs Jahren. Der Stromspeicher soll es erleichtern, den unstetig erzeugten Strom aus Erneuerbaren Energien ins Stromnetz zu integrieren.
„Wir haben den Elektrolyseprozess zur Produktion von Aluminium neu erfunden. Erstmals können wir die Energiezufuhr im laufenden Betrieb signifikant variieren. So reagieren wir auf Veränderungen im Stromangebot zum Vorteil der Versorgung der Haushalte in Essen“, sagt Vorstandsvorsitzender Philipp Schlüter. „Als Aluminiumhersteller sind wir naturgemäß ein energieintensiver Betrieb. Als solcher sind wir aber eben auch wertvoller Partner für die Energiewende“, so Schlüter weiter.
Mit der Umstellung von insgesamt 120 Öfen in der Halle eins des Essener Werks können dort für bis zu 48 Stunden mal 25 Prozent mehr oder 25 Prozent weniger Strom abgenommen werden, ohne dass die Aluminiumproduktion unterbrochen wird. Bei Bedarf kann auch bis zu einer Stunde der Energiebedarf auf 0 gesenkt werden. So können zum Nutzen der Energiewende bis zu 2.000 Megawattstunden Strom gespeichert werden. Somit hat die „Virtuelle Batterie“ die Kapazität eines mittelgroßen Pumpspeichers.
Seit seiner Erfindung im Jahr 1886 basiert der Prozess zur Aluminiumherstellung auf einer konstanten Energiezufuhr. Mit der „Virtuellen Batterie“ will Trimet erstmals dieses Dogma überwinden und den energieintensiven Elektrolyseprozess flexibilisieren. Für diese flexible Steuerung der Elektrolyseöfen hat das Unternehmen gemeinsam mit der Bergischen Universität Wuppertal einen steuerbaren Wärmetauscher entwickelt, der die Temperatur im Ofen trotz unsteter Energiezufuhr konstant hält.