Der Altholztag des Bundesverbandes der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV) am 19. September 2019 in München steht im Lichte dieser Entwicklungen und widmet sich in 11 Fachvorträgen diesen Sachverhalten. Ergänzt um Updates aus der Aufbereitungstechnik, Einblicke in die Altholzforschung, Informationen zur neuen Brandschutzrichtlinie und dem Umgang mit wassergefährdenden Stoffen.
Zum Einstieg präsentiert das Beratungsunternehmen trend:research mit der Vorstellung seiner Studie „Altholzmarkt 2030“ einen Ausblick auf das kommende Jahrzehnt, ehe Jan Van Mierloo von SUEZ Trading die Entwicklung des Altholzmarktes in Europa aus Sicht eines großen Entsorgungsunternehmens darlegt. Anne Baum-Rudischhauser (BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.) berichtet im Anschluss zu den Zielen der neuen EU-Kommission und deren Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft in Europa. Zur Zukunft der energetischen Verwertung berichtet Cornelia Vogler vom Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES), die in der Studie „Altholz – Quo Vadis“ etwa der Frage nachgegangen ist, wie sich die Kosten für die Altholzkraftwerke in der Post-EEG-Zeit für einen wirtschaftlichen Betrieb entwickeln müssten.
Mit Spannung wird der Beitrag des Bundesumweltministeriums zur Novellierung der Altholzverordnung erwartet. Es steht zu hoffen, dass sich das Ministerium erstmals nach dem Abschluss des UFOPLAN-Vorhabens „Evaluierung der AltholzV im Hinblick auf eine notwendige Novellierung“ detaillierter zu möglichen Inhalten der Verordnung äußern wird. Etwa hinsichtlich der Umsetzung der 5-stufigen Abfallhierarchie und des geplanten Vorrangs der stofflichen Verwertung, den Altholzkategorien, Grenzwerten oder Probenahmevorschriften.
Den Auftakt für den praktischen Teil der BAV-Tagung liefert Thomas Huber von der Lindner-Recyclingtech GmbH, der in seinem Vortrag neben der Zerkleinerungstechnik des Unternehmens auch ein Verfahren zur prozessbegleitenden Probenahme vorstellt. Peter Bendig von der AMIS Maschinen-Vertriebs GmbH wiederum präsentiert die Brikettierung von Altholz, die vor allem mit Blick einer möglichen Verwertung des Feinanteils in der energetischen Verwertung neue Wege öffnen kann, während Peter Meinlschmidt vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI aktuelle Forschungsprojekte zum Altholzrecycling, unter anderem zum WPC-Recycling vorstellt. Abgerundet wird dieser abschließende Vortragsblock durch Lösungen zum Brandschutz. Hierzu stellt der VdS-Brandschutzsachverständige Bernd Manning die neue VdS-Richtlinie 3520: Brandschutz in Sägewerken vor und trifft Ableitungen für die Altholzbranche. Über die Anforderungen an die Altholzlagerung als Folge der AwSV trägt Michael Rutschmann von der Prof. Dr.-Ing. Uwe Görisch GmbH vor.
Nach der guten Resonanz des letztjährigen Altholztages in Frankfurt/M erwartet der BAV auch angesichts der anstehenden Novelle eine nochmals steigende Teilnehmerzahl. Der am Vorabend des Altholztages stattfindende Netzwerkabend bietet den im BAV organisierten Unternehmen zudem reichlich Gelegenheit, mit der Branche ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu vertiefen. Weitere Informationen wie auch das detaillierte Programm des Altholztages stehen unter www.altholzverband.de/bav-altholztag-2019 zur Verfügung.
Im Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter e. V. (BAV) sind alle Interessensgruppen der Altholzbranche organisiert. Der Verband vertritt derzeit 85 Unternehmen aus den Bereichen Aufbereitung, stoffliche und energetische Verwertung, vorwiegend aus Deutschland, aber verstärkt auch aus dem europäischen Ausland. Als jüngste Mitglieder durfte der BAV in diesem Jahr die Unternehmen EBE-Holzheizkraftwerk GmbH/Emlichheim und Wurzer Umwelt in GmbH/Eitting sowie den aha – Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover begrüßen.