Die Weltrohstoffpreise zogen im April 2019 um 3,9 Prozent an, meldet die Deutsche Industriebank (IKB). Infolge der Aufwertung des US-Dollar zum Euro betrug der Anstieg in Inlandswährung gerechnet demnach sogar 4,5 Prozent. Im Fokus stehen unter dem Eindruck drohender Verschärfungen für Iran vor allem die Rohölpreise. Doch die am 5. Mai angekündigten neuen Strafzölle der USA für chinesische Einfuhren dürften auch die Preise für metallische Rohstoffe „etwas dämpfen“, heißt es.
Wachstum bei Stahl
Im Einzelnen wuchs die globale Stahlproduktion im ersten Quartal 2019 um 4,5 Prozent. Für das Gesamtjahr 2019 sieht die IKB einen deutlich geringeren Anstieg. Aus Deutschland dürften demnach bis zu 43 Millionen Tonnen kommen. Die Schrottpreise gingen im April seitwärts, das Angebot war weiter knapp. Die Eisenerzpreise blieben im April auf dem erreichten Niveau und haben leichtes Aufwärtspotenzial infolge der Investitionsnotwendigkeiten in Brasilien. Die europäischen Preise für Warmbreitband gaben nach, während diejenigen für Walzdraht und verzinkte Bleche sich stabilisierten. Die Tendenz aus Sicht der Bank: Die Schrottpreise gehen bis Mitte 2019 leicht zurück, bis Ende Juni haben die Stahlpreise ein Anstiegspotenzial von 2 Prozent.
Rekord bei Aluminium
Bis Ende März 2019 expandierte auch die globale Primäraluminiumproduktion; allerdings nur geringfügig um 0,5 Prozent. China trug hierzu maßgeblich bei. Für 2019 erwartet die IKB mit einer Tonnage von gut 64 Millionen Tonnen einen neuen Rekordausstoß, zu dem noch bis zu 13 Millionen Tonnen Recyclingaluminium kommen sollen. Die Lagerbestände an den Börsen gingen seitwärts: An der LME betragen diese 1,14 Millionen Tonnen, an der SHFE unterschreiten sie den Vormonatswert. Für 2019 rechnen die Banker erneut mit einem steigenden Aluminiumverbrauch. Trotz einer etwas schwächeren konjunkturellen Entwicklung zieht demnach die Aluminiumnachfrage weiter an. Die IKB-Tendenz: Bis Ende Juni bewegen sich die Preise in einem Band von +250 US-Dollar um 2.000 US-Dollar pro Tonne, die Preise für Alloy liegen um rund 500 US-Dollar pro Tonne niedriger.
Defizit bei Kupfer möglich
Die globale Kupferminenproduktion blieb im Januar 2019 stabil, die Raffinadeproduktion legte dagegen um 3 Prozent zu. Da jedoch auch der Verbrauch um 3 Prozent wuchs, war der Markt insgesamt balanciert. Allerdings könnte der Kupfermarkt laut IKB im Gesamtjahr mit einem kleinen Defizit abschließen, obwohl die Produktion auf rund 25 Millionen Tonnen anziehen dürfte. Die Lagerbestände an den Metallbörsen zogen bis Ende April an. Der physische Bedarf profitiert weiter von Investitionen in Erneuerbare Energie, der ITK-Branche und dem Automobilsektor. Die Tendenz aus Sicht der Bank: Bei aktuell knapper Versorgung bewegt sich der Kupferpreis um die Marke von 6.500 US-Dollar pro Tonne in einem Band von 600 US-Dollar.