Das Geschäft habe in allen Regionen und Geschäftsbereichen zugelegt. Der Konzern habe dabei von dem anhaltenden Wachstum der globalen Bauwirtschaft, der hohen Nachfrage in den Kernmärkten Europa und Nordamerika sowie dem konsequenten Ausbau der Vertriebsaktivitäten in Nordamerika und Asien profitiert. Durch optimierte Kostenstrukturen und die Realisierung von Skaleneffekten habe sich gleichzeitig die Profitabilität verbessert.
Martin Lehner, Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson SE: „Wir sind im vergangenen Jahr mit einem neuen Rekordumsatz auf Wachstumskurs geblieben. Unsere Prognose für Umsatz und Ergebnis haben wir erreicht, obwohl wir weltweit mit Engpässen in der Lieferkette zu kämpfen hatten. Die hohe Nachfrage nach unseren Geräten und Maschinen konnten wir deshalb nicht immer voll erfüllen.“
Umsatzwachstum in allen Regionen und Geschäftsbereichen
Europa sei mit einem Anteil von 73,2 Prozent der Erlöse die wichtigste Zielregion geblieben. Hier habe der Konzern seinen Umsatz um 10,5 Prozent auf 1.248,9 Mio. Euro (2017: 1.129,8 Mio. Euro) steigern können. Zum Wachstum hätten insbesondere Deutschland, der größte Einzelmarkt, sowie Polen, Österreich, England, Frankreich, Spanien und die Benelux-Länder beigetragen. Das Geschäft mit landwirtschaftlichen Maschinen sei besonders stark gewachsen. Die Kooperation der Konzerntochter Kramer mit dem US-amerikanischen Hersteller John Deere habe sich weiter positiv entwickelt. Gemeinsam hätten die in der Landwirtschaft aktiven Konzernmarken Kramer und Weidemann ein Umsatzplus von 18,4 Prozent auf 256,0 Mio. Euro (2017: 216,2 Mio. Euro) erzielt.
In der Region Amerikas habe der Umsatz um 11,3 Prozent auf 397,8 Mio. Euro zu (2017: 357,5 Mio. Euro) zugelegt. Währungsbereinigt habe das Plus bei 16,7 Prozent gelegen. Bei der Entwicklung des Geschäfts habe der Konzern von einer hohen Nachfrage aus der nordamerikanischen Vermietindustrie profitiert, insbesondere nach Baugeräten. Der Absatz der in den USA produzierten Kompaktlader habe infolge einer verbesserten Marktdurchdringung gesteigert werden können. Infolge der verstärkten Marktpräsenz sei auch der Absatz von Kompaktmaschinen aus europäischer Produktion gestiegen.
In Asien-Pazifik sei der Umsatz um 28,3 Prozent auf 59,8 Mio. Euro (2017: 46,6 Mio. Euro) gewachsen. Wechselkursbereinigt habe das Wachstum 35,0 Prozent erreicht. China und Australien seien die Wachstumstreiber in der Region gewesen. Die Produktion für den südostasiatischen Raum sei im vergangenen Jahr in einem neuen Werk in China zusammengefasst worden. In Pinghu, nahe Shanghai, habe im Januar die Herstellung von Minibaggern unter zwei Tonnen Betriebsgewicht begonnen. Im Jahresverlauf seien Baugeräte für den asiatischen Markt hinzugekommen und im Dezember sei die Fertigung größerer Bagger mit fünf bis sieben Tonnen Betriebsgewicht angelaufen.
„Strategie 2022“ umgesetzt
Die im März 2018 vorgestellte mittelfristige Konzernstrategie der Wacker Neuson Group habe das Ziel, das Unternehmen an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten. Angelehnt an die drei strategischen Pfeiler „Fokussierung“, „Beschleunigung“ und „Exzellenz“ soll sich der Konzern zu einem schlanken und agil aufgestellten Unternehmen entwickeln und so seine Marktposition nachhaltig weiter ausbauen.
Im vergangenen Geschäftsjahr seien bereits zahlreiche Schritte umgesetzt worden. Unter anderem habe der Konzern die Zahl der weltweiten Produktionsstätten von 10 auf 8 reduziert. In den USA wurde die Produktion in Menomonee Falls, Wisconsin, konzentriert, der Standort Norton Shores, Michigan, wurde geschlossen. Ebenso wurde das Werk in Manila, Philippinen, stillgelegt und die Produktion der betroffenen Produktgruppen in das im Januar 2018 eröffnete Werk in Pinghu, China, verlagert. Zur weiteren Konsolidierung des Werksverbunds werde der Konzern im laufenden Jahr auch das brasilianische Werk in Itatiba schließen.
Durch die Integration der konzerneigenen Logistikgesellschaften in eine Produktionsgesellschaft in Europa und eine Vertriebsgesellschaft in den USA seien die konzerninterne Lieferkette verschlankt, Komplexität reduziert sowie Produktion und Vertrieb enger verzahnt worden. Außerdem sei der globale Einkauf als Hybridorganisation aufgestellt worden. Dadurch sei es gelungen, Entscheidungswege zu verkürzen, die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Nutzung von Synergien sicherzustellen.
Beim Ausbau des Händlernetzwerkes in Nordamerika habe der Konzern wesentliche Fortschritte erzielt. Die Wacker Neuson Group setz hier strategisch auf exklusive Ankerhändler mit einer Vielzahl von Niederlassungen. Ein weiterer Meilenstein zur beschleunigten Erschließung der wachstumsstarken Märkte in der Region Asien-Pazifik sei die OEM-Kooperation für Mini- und Kompaktbagger mit John Deere, die der Konzern im vergangenen Jahr einging.
Ausblick 2019
Das Wachstum der Weltwirtschaft halte an, die Dynamik habe sich in den letzten Monaten allerdings abgeschwächt. Risikofaktoren wie der drohende Brexit oder mögliche Handelsbeschränkungen erhöhten die Unsicherheit. Gleichzeitig sei der Trend hin zu kompakten Maschinen für die Bau- und Landwirtschaft ungebrochen und globale Megatrends wie die Urbanisierung unterstützten das Geschäft der Wacker Neuson Group nachhaltig.
Zu Beginn des Jahres 2019 hätten sich die wichtigsten Zielmärkte des Konzerns intakt gezeigt, die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Der Vorstand der Wacker Neuson SE geht davon aus, das profitable Wachstum des Konzerns im Geschäftsjahr 2019 fortsetzen zu können. „Wir haben bereits wichtige Schritte unserer ‚Strategie 2022‘ umgesetzt. Dadurch können wir flexibler, effizienter und vor allem kundenorientierter handeln“, so Martin Lehner, Vorstandsvorsitzen-der. „Für das Jahr 2019 rechnen wir mit einem Umsatzwachstum von 4 bis 8 Prozent auf 1.775 bis 1.850 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erwarten wir in einer Spanne von 9,5 bis 10,2 Prozent.“