Insgesamt nahmen die Sorgen um eine konjunkturelle Abschwächung primär infolge des von den USA ausgelösten Handelskrieges zu. So reduzierte etwa der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft um 0,2 Prozentpunkte auf 3,7 % für 2018 und prognostiziert für 2019 nun 3,9 %. Vermehrt drückten Sorgen, dass China infolge der US-Strafzölle seine Rohstoffkäufe reduzieren würde, auf das Preisniveau wichtiger Rohstoffe. Der Rückgang erfolgte teilweise unabhängig von der aktuellen physischen Versorgungslage.
So gab auch der Rohölpreis im Monatsverlauf kontinuierlich nach. Obwohl sich die Vorräte gerade auch in den USA im Jahresverlauf zurückgebildet haben, verlor der Preis für ein Barrel Brent um über 10 US-$. Hier half vor allem die Ankündigung von Saudi-Arabien, die Produktion deutlich hochfahren zu wollen. Dies ist vor dem Hintergrund der beabsichtigten Sanktionen gegen den Iran auch notwendig. Die Ankündigung der Fördermengenausweitung erfolgte etwa zur gleichen Zeit, als einige Staaten Sanktionen gegen Saudi-Arabien aufgrund der Ermordung eines Journalisten in der Botschaft in Istanbul forderten. Scharfe Sanktionen gegen die beiden großen Fördernationen würde der Rohölmarkt jedoch nicht verkraften können. Aufgrund der derzeitigen Risiken in Bezug auf die schärferen Iran-Sanktionen erwarten wir eine Bewegung des Rohölpreises bis Jahresende um die Marke von 80 US-$ je Barrel Brent. Geopolitische Eskalationen würden zu einem stärkeren Anstieg führen.
Ende September lag die weltweite Stahlproduktion laut IKB um 4,7 Prozent über dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet man eine Weltrohstahlproduktion von 1,74 Milliarden Tonnen, von denen 44 Millionen Tonnen in Deutschland erzeugt würden. Aufgrund eines leicht knapperen Schrottangebots und zunehmender Logistikprobleme seien die Schrottpreise im Oktober leicht gestiegen. Die Eisenerzpreise hätten im Monatsdurchschnitt um fast 6 US-Dollar/Tonne angezogen, während sich Kokskohle verbilligt habe. Bei den Schrottpreisen rechnet die IKB mit einem leichten Aufwärtspotential. Bei den inländischen Schrottpreisen sei infolge von logistikbedingter Force Majeur ebenfalls von einem Aufwärtspotential von bis zu 2 Prozent zu rechnen.
In den ersten drei Quartalen 2018 habe die globale Primäraluminiumproduktion leicht über dem Vorjahresniveau gelegen. Chinas Ausstoß würde diese noch geringfügig unterschreiten. Die IKB erwartet 2018 eine Erzeugung von 64 Millionen Tonnen Primäraluminum. Die Lagerbestände an den Börsen würden sich stabilisieren. Neben konjunkturellen Abschwächungen belaste den Markt vor allem die Frage, ob die USA die Sanktionen gegen Rusal, die bis zum 12..12 ausgesetzt sind, aktiviere. Dies könne dann einen Preisschub bewirken. Die IKB rechnet bis Jahresende mit einem Aluminiumpreis von 2.100 US-Dollar in einem Band von 250 US-dollar. Die Legierungen würden etwa 500 US-Dollar niedriger liegen.
Bis Ende Juli sei die Kupferminenproduktion um 4,5 Prozent gestiegen, die Raffinadeproduktion habe um 1,5 Prozent zugelegt. Dies sei primär auf die um 6 Prozent höhere Recyclingproduktion zurückzuführen. Daher seien Erweiterungsinvestitionen notwendig. Obwohl der Verbrauch nur um1,3 Prozent zugenommen habe, habe sich ein Angebotsdefizit von rund 160.000 Tonnen ergeben, daher werde es nun auch im Gesamtjahr zu einem Defizit kommen. Dei aktuell knapper werdender Versorgung ohne Produktionsstörungen wachse die Furcht von Sekundärwirkungen eines Handelskrieges, so die IKB. Daher werde sich der Kupferpreis weiter um 6.200 US-Dollar in einem Band von 600 US-Dollar bewegen.