Die Referenten gingen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) insbesondere auf die Unterschiede zwischen den Herausforderungen im ländlichen und im städtischen Bereich ein.
Dr. Beatrix Klüver, komm. Verbandsvorsteherin des WZV, und Herr Thomas Obermeier, Ehrenpräsident der DGAW e. V., begrüßten die Teilnehmer als Gastgeber der Kooperationsveranstaltung. Dr.-Ing. Julia Hobohm, Bereichsleiterin Abfallwirtschaft des WZ V, gab einleitend einen Überblick über die Organisation und das Leistungsspektrum des WZV und führte in das Thema ein. Thomas Obermeier moderierte den Nachmittag.
Zu Beginn stellte Dr. Jochen Hoffmeister von der Prognos AG dar, wie die Entwicklung des Abfallaufkommens anhand sozioökonomischer Faktoren ermittelt werden kann und ging dabei auf die Besonderheiten im Umkreis von Großstädten ein. Im Fazit ist im Umkreis von Metropolregionen aufgrund des hohen Wohlstandsniveaus mit einem überdurchschnittlichen Abfallaufkommen zu rechnen, insbesondere im Bereich der Bioabfälle (Gärten), aber auch des Hausmülls. Anschließend referierte Christian Bremer von SSI Schäfer (Ifeu Institut) über die „Erfassung von Abfällen – Behälter- und Tourenmanagement im ländlichen Raum“ und stellte dabei die Potenziale der digitalen Vernetzung zwischen Abfallerzeuger und Entsorger vor, zum Beispiel digitale Behältererfassung, eine Behälter-Füllstandsmeldung und die dahinter liegenden erforderlichen technischen Standards.
Dr. Johannes F. Kirchhoff, Kirchhoff Ecotec stellte in seinem Vortrag die Entsorgungslogistik im städtischen sowie im ländlichen Raum gegenüber und präsentierte die Anforderungen an die Fahrzeugtechnik sowie neue umweltfreundliche Antriebslösungen. Außerdem informierte Dr. Kirchhoff über die Digitalisierung und Vernetzung in der Entsorgungslogistik. Dabei präsentierte er exemplarisch „Intelligente Lkws“, welche unter anderem in der Lage sind, Müllbehälter autonom zu sammeln, sowie eine verkehrsbezogene und selbstlernende Tourenplanung durchzuführen.
Nach der Pause informierte Sven Winterberg, Stadtreinigung Hamburg AöR, über die Unterschiede der Abfallwirtschaft in städtischen und ländlichen Gebieten. Hier ging er auf das Abfallaufkommen, den Service, die Standplätze für Bringsysteme und die Recyclinghöfe ein. Am Ende präsentierte er die Perspektiven – neue Lösungen für die Abfallentsorgung in neuen Wohnquartieren.
Das Thema Abfallverwertung leitete Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta, TU Hamburg, mit ihrem Vortrag über die stofflichen Verwertungsmöglichkeiten verschiedener Abfallströme ein. Dabei konzentrierte sie sich auf die Herausforderungen bei der stofflichen Verwertung von Kunststoffen: Qualität und Quantität der getrennten Erfassung, Reusing versus Recycling, Compliance-Bestrebungen der produzierenden Industrie aber auch finanzielle Aspekte des Kunststoffkreislaufs sowie Anforderungen an das Produktdesign.
Bernard M. Kemper, EEW Energy from Waste GmbH, stellte abschließend die Entsorgungssicherheit in Metropolregionen durch die thermische Hausmüllverwertung am Beispiel des Standorts EEW Stapelfeld dar. Dabei ging er zunächst auf die Chancen und Risiken des Verbrennungsmarkts in Deutschland ein. Anschließend zeigte er, wie der EEW Standort Stapelfeld in der Zukunft fortentwickelt werden soll: durch den Neubau einer Abfallverbrennungsanlage als Ersatz für die Bestandsanlage sowie den Neubau einer Klärschlamm-Monoverbrennung.
DGAW-Mitglieder können die Präsentationen im internen Bereich der Website einsehen und herunterladen.