Könnte man die Energie des jährlich anfallenden Altöls nutzen, ließen sich die 85 energetisch schwächsten Länder der Welt dauerhaft, stabil und preiswert mit Energie versorgen. Das Unternehmen Biofabrik Technologies aus Dresden will nun eine dezentrale Lösung anbieten, die dieses Problem zu lösen verspricht.
Altöl ist weltweit ein Abfallprodukt, das in enormen Mengen anfällt und meist nicht wiederverwertet, sondern in den meisten Ländern bestenfalls umweltgerecht entsorgt – sprich: verbrannt – wird. Weltweit entstehen pro Jahr geschätzt 25 Millionen Tonnen Altöl.
Gleichzeitig beziffert das American Petroleum Institute die Menge Wasser, die durch einen einzigen Liter Altöl verseucht wird, auf eine Million Liter. Würde man also unterstellen, dass zwei Drittel des weltweit anfallenden Altöls ordnungsgemäß entsorgt würden und nur ein Drittel in die Natur und den Wasserkreislauf gelangen – eine mehr als optimistische Schätzung – würden immer noch ca. acht Milliarden Tonnen Wasser pro Jahr dauerhaft kontaminiert.
Mit der Wastx Flash-Technologie hat die Biofabrik nach eigenen Angaben eine Lösung für die Verarbeitung von flüssigen ölhaltigen Reststoffen wie Altöl, verschmutzem Diesel, Heizöl oder Schifffahrtsölen entwickelt.
Eine Wastx-Oil-Anlage in der Größe eines großen Kleiderschranks soll bis zu 1.000 Liter Ölabfälle pro Tag verarbeiten können. In diesem Verfahren sollen verschmutzte Kraftstoffe automatisch aufgereinigt, kondensiert und somit innerhalb weniger Minuten wieder in nutzbaren Kraftstoff verwandelt werden können. Dabei werden laut Unternehmen Standardverfahren der Rohölraffination mit vollkommen neuen Destillations- und so genannten Cold-Cracking-Technologien kombiniert. Im Ergebnis entstehe die erste dezentrale und energieautarke Kompaktraffinerie für ölhaltige Abfälle – schlüsselfertig einsatzfähig an jedem Ort der Welt.
Für die Umwandlung des Altöls in Kraftstoff benötig Wastx Oil nur einen Bruchteil des entstehenden Kraftstoffs selbst. Dadurch werde der Betrieb mit einem Wirkungsgrad von > 75% rentabel und skalierbar. Bei höherem Bedarf könne die Anlagen einfach in Reihe geschaltet werden. Bei der Produktion entstehe Basiskraftstoff, der in herkömmlichen Verbrennungsmotoren und Generatoren verwendet werden könne. Die abgetrennten Reststoffe (ca. 10%) könnten herkömmlich entsorgt werden. Die kompakte Bauweise und ein attraktiver Preis ermöglichten den Einsatz der Anlagen an jedem beliebigen Standort.