Getecha bezeichnet sich selbst als Spezialist für die Zerkleinerung von Kunststoffabfällen, der Wiederverwertungslinien entwickelt. Diese Anlagen seien hochgradig automatisiert, im Zentrum stünden die kunden- und projektspezifisch optimierte Trichter- oder Einzugsmühlen aus dem Roto-Schneider-Portfolio des Unternehmens.
„Die kundenspezifische Individualisierung ist inzwischen zum zentralen Thema unserer Arbeit in Engineering und Entwicklung geworden. Auf der diesjährigen Fakuma zeigen wir anhand aktueller Zerkleinerungsmühlen wie solche maßgeschneiderten Lösungen in der Praxis aussehen können“, sagt Burkhard Vogel, Geschäftsführer von Getecha. Dazu präsentiert der Aschaffenburger Anlagenbauer auf seinem Messestand 3210 in Halle A3 seine Sauberraum-Mühle GRS 180 und GRS 300. Diese schlank konstruierten Beistell- und Zentralmühlen seigen ausgelegt für den Einsatz in kunststofftechnischen Produktionslinien, die erhöhten Anforderungen an die Sauberkeit und Hygiene unterliegen. Sie zerkleinern bis zu 35 Kilogramm (GRS 180) beziehungsweise 80 Kilogramm (GRS 300) Material pro Stunde und setzen dank integrierter Absaugtechnik und spezieller dichtungstechnischer Maßnahmen kaum Partikel frei (<1,0 µm).
Eine Mühle mit vielen Optionen
Die GRS 180 (Typ A 5.10.9) weist dank ihrer Niedrigbauweise eine Gesamthöhe von nur 1.050 Millimetern auf, so der Anlagenbauer, und lasse sich problemlos unter Ausfallschächte, Separiertrommeln oder große Spritzgießmaschinen positionieren. Konstruktive Grundlage für dieses innovative Mühlendesign sei unter anderem ein äußerst flacher Spezialtrichter, in dem eine Doppelschieber-Automatik für das rückspritzfreie Einschleusen von Angüssen und Resten sorgt. Dabei könne die Schleusenfunktion über einen Knebeltaster und eine integrierte Easy-Steuerung bedarfsgerecht in drei verschiedenen Zyklus-Varianten ausgeführt werden.
Ebenfalls mit dieser flexiblen Schleusenfunktion ausgestattet ist der Trichter der GRS 180 (Typ A 00246) auf dem Fakuma-Stand von Getecha, heißt es weiter. Hier kann die Beschickung beispielsweise mit einem Angusspicker aus dem Portfolio von Getecha erfolgen. Der Aufgabeprozess inklusive der Schleusenfunktion wird in diesem Fall von einer übergeordneten Steuerung geregelt. „Dieses Exponat auf unserem Messestand ist also zugleich ein anschauliches Beispiel für die Integration einer Trichtermühle in die automatisierte Systemumgebung eines Kunden“, betont Burkhard Vogel. Das Gleiche gilt auch für die dritte Repräsentantin dieser RotoSchneider-Baureihe, die Getecha auf der Fakuma zeigt: Eine GRS 300 (Typ A 00169) für Materialdurchsätze (Angüsse, Kleinteile) von bis zu 80 Kilogramm pro Stunde.
Supertangentialer Einlauf
Für höhere Stundendurchsätze von bis zu 160 Kilogramm konzipiert ist die RS 2404 B1, die auf dem Messestand von Getecha zu sehen ist. Hierbei handelt sich um eine Trichtermühle, die speziell abgestimmt ist auf den Einsatz in Blasformbetrieben – dafür steht das B im Produktnamen. Burkhard Vogel erläutert die technischen Besonderheiten dieses Exponats: „Auf Wunsch der Kunden wurde diese Schneidmühle mit einem stärken Antrieb (jetzt 7,5 kW), einem segmentierten Gussrotor mit 3 x 2 Rotormessern in versetzter Anordnung sowie einem supertangentialen Gehäuseeinlauf ausgerüstet. Damit ist sie perfekt ausgestattet für das Zerkleinern großvolumiger Blasformteile wie etwa 5-Liter-Flaschen.“ Die im Trichter integrierten Lüfter bewirken einen zusätzlichen Luftstrom im Mahlraum und sorgen dafür, dass die Spritzlappen geschlossen bleiben und kein rückspritzendes Mahlgut austreten kann.
Material aus allen Richtungen
Weiterhin präsentiert Getecha die Zentralmühle RS 45090. Diese Standardmaschine eigne sich für Durchsätze von bis zu 900 Kilogramm pro Stunde und arbeitet mit einem Mahlgehäuse, das sich durch eine sehr wirksame Schalldämmung auszeichnet. Trotz der zusätzlichen Dämmung baut sie aber – dank ihres nach oben verlegten und ins Gehäuse integrierten Antriebs – kompakt und beansprucht nur wenig Stellfläche. In Friedrichshafen zeigt Getecha die RS 45090 mit einer rückseitig angebrachten Einzugsvorrichtung aus zwei gegenläufig rotierenden Walzen zum Einziehen von Vollfolien, Stanzgittern und Randstreifen.
„Das bedeutet, dass der Kunde sowohl Folie vom Abwickelbock der Mühle als auch Fehlteile über den Trichter zuführen kann“, erklärt Burkhard Vogel. Auf der Fakuma erfahren die Messebesucher zudem, dass sich diese Mühle zusätzlich mit einem zweiten, seitlich befestigten Bypass-Trichter für das Zuführen von Rohren und Profilen sowie mit einem dritten Bypass-Trichter für die Aufgabe von Plattenmaterial hochrüsten lässt. So ausgestattet, könne eine RS 45090 das Arbeitsaufkommen von drei kleineren Mühlen abdecken.
Weiteres Ausstellungsobjekt ist auch der Angusspicker GETpick 500 für Angüsse mit Gewichten von bis zu 250g. Damit lassen sich Entnahmezyklen von weniger als 1,5 sec realisieren. Der GETpick 500 von Getecha verfügt in der y-Achse über ein leichtes Kohlefaserrohr und bietet drei Bedienprogramme.