In den vergangenen zwei Jahren habe man zusammen mit Wissenschaftlern der RWTH Aachen eine Technologie für das Recycling von industriellen Schleifpapieren entwickelt und patentieren lassen. Wegen seiner Umweltrelevanz förderte die Deutsche Stiftung Umwelt dieses Forschungsprogramm. Das zweite neue Projekt sei das Recycling von Tonerpatronen für Laserdrucker.
Schleifpapiere, wie sie in der Industrie eingesetzt werden, enthalten hochwertige Schleifkörner, zum Beispiel Industriediamanten, Siliziumkarbid oder Korund. Bei der Produktion fallen Reste an, deren wertvolle Rohstoffe bisher einfach entsorgt werden mussten. Dank der neu entwickelten Technologie könnten die enthaltenen Schleifkörner in Originalqualität zurückgewonnen und wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. „Das entwickelte Verfahren entspricht den Stärken von PDR, Stoffgemische und Verbundstoffe zu trennen und aufzubereiten“, kommentiert PDR-Geschäftsführer Dr. Thomas Hillebrand. „Jetzt gilt es, Geschäftspartner von den ökonomischen und ökologischen Vorteilen des Verfahrens zu begeistern“, fährt er fort. Hillebrands Vision ist eine europäische Branchenlösung für Schleifpapiere zu schaffen, bei der alle Produktionsreste bei PDR aufbereitet werden. Dazu liefen bereits erste Gespräche mit Produzenten und dem Verband der deutschen Schleifmittelindustrie.
Das zweite neue Vorhaben, das Recycling von Tonerpatronen durch PDR, sei bereits angelaufen. Europaweit fallen pro Monat mehrere hundert Tonnen gebrauchter Tonerpatronen an. Das in ihnen enthaltene Eisen und Aluminium sowie die Kunststoffe will PDR wiedergewinnen und zu attraktiven Marktpreisen in den Wirtschaftskreislauf zurückführen. Anders als bei seinem Kerngeschäft, der stofflichen Verwertung von PU-Schaumdosen und Druckerpatronen, betreibt PDR hier keine eigene Anlage, sondern holt Tonerpatronen, die sich nicht mehr für den Refill eignen, von professionellen Sammlern und organisiert den Transport zur Recyclinganlage im europäischen Ausland. Nach erfolgreichem Start Anfang 2017 will PDR-Geschäftsführer Thomas Hillebrand diesen Geschäftsbereich ausbauen. In zwei bis drei Jahren soll dann Entscheidung fallen, ob in Thurnau eine eigene Anlage errichtet wird.
Auch im Kerngeschäft von PDR, dem PU-Schaumdosen-Recycling, stehen Neuerungen ins Haus. In den kommenden Jahren will PDR die Recyclingtechnologie für 1-Komponenten-PU-Schäume verbessern und ein Verfahren finden, das ohne den Einsatz von Lösemitteln auskommt.